Ingeborg Meier

2018 war für die "Perle am Hochrhein" ein überaus ereignisreiches Jahr. Hier die wichtigsten Begebenheiten: Gleich im Januar bewies sich die Narrenzunft Eichelklauber als fröhlicher Gastgeber der Narrentage der NarrenvereinigungHegau-Bodensee. Für zwei Tage wurde Gailingen zum Narrennest. 38 Gruppen und Guggenmusiken nahmen am Nachtumzug teil. Beim außergewöhnlich ausgelassenen und bunten Vereinigungsumzug liefen 4500 Hästräger aus 56 Zünften aus dem ganzen Vereinigungsgebiet mit, 10 000 Zuschauer säumten den Umzugsweg.

Eine Ära geht zu Ende

Die nächsten zwei Monate waren von der anstehenden Bürgermeisterwahl geprägt. Mit ihr ging für die Gemeinde eine Ära zu Ende: Der Amtsinhaber Heinz Brennenstuhl, Gemeindeoberhaupt seit 1986, stellte sich nicht mehr zur Wiederwahl, sondern kündigte an in den Ruhestand gehen zu wollen. Drei Bewerbungen um den Chef-Sessel gab es – falls man die der Dauerkandidatin Fridi Miller aus Sindelfingen mitzählte.

Schnell ließ sich absehen, dass der aus Gailingen stammende und mit seiner Familie hier lebende promovierte Jurist und Leiter des Finanzamtes Mülheim und Gemeinderat auf der Freien Wähler-Liste Thomas Auer das Rennen machen würde. Ganz unaufgeregt führte er seinen Wahlkampf gegen seine Konkurrentin Dietlinde Schweikle, ihres Zeichens Diplom-Ingenieurin in Aalen/Ostalb – und wurde mit überwältigender Mehrheit gewählt: Auer erhielt 80,2 Prozent der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang. Seit Mai lenkt der 54-Jährige nun genauso unaufgeregt, ruhig und gelassen wie während seiner Bewerbungszeit um das höchste Amt die Geschicke der Gemeinde.

Verabschiedung mit 300 Gästen

Selten wurde in Gailingen so gefeiert wie in der Zeit vor der Amtsübergabe. Mit einem Festabend mit knapp 300 Gästen wurde Heinz Brennenstuhl in den Ruhestand verabschiedet. Dreizehn Redner würdigten die Lebensleistung des außergewöhnlichen Kommunalpolitikers. Und zu später Stunde traf als Überraschungsgast Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl ein, um Brennenstuhl mit der Staufer-Medaille in Silber – der zweithöchsten Ehrung des Landes – auszuzeichnen.

Wenige Tage später ging für Brennenstuhl dann noch ganz am Ende seiner Dienstzeit ein großer Wunsch in Erfüllung: Nach fast zehn Jahren des Planens, Wartens auf Fördermittel und Bauens konnte der Abschluss der Generalsanierung der Hochrhein-Halle gefeiert werden. Mit Kosten von rund 3,6 Millionen Euro war sie die größte Einzelmaßnahme der letzten Jahre in der Gemeinde.

Einen heftigen Schlag hat die Hochrheingemeinde als Schulstandort hinnehmen müssen: Die Werkrealschule läuft aus, weil ihr die Schüler fehlen. In zwei Jahren wird die Hochrheinschule nur noch Grundschule sein.

Das ist 2019 geplant

Rund zwei Millionen Euro beträgt das Investitionsvolumen. 400 000 Euro davon werden in den Haushalt sozusagen als erste Rate des Investitionsanteils der Gemeinde für eine in einigen Jahren geplante Kindergarten-Erweiterung oder einen –Neubau eingestellt. Das Investitionsvolumen für den Kindergarten wird wohl um die 3,5 bis 4 Millionen Euro betragen.

Die Gemeinde wird Zuschüsse beantragen. 500 000 Euro sind für den Umbau des westlichen Teils der Hauptstraße im Rahmen des Landessanierungsprogramms vorgesehen. 100 000 Euro wird die Erschließung des dritten Abschnitts des Gewerbegebiets Rheinauer kosten, die Sanierung der Dörflinger Straße ist mit 120 000 Euro angesetzt.