Eine sich senkende Tartan-Bahn oder Moos unter den Sportschuhen – das gehört ab dem neuen Schuljahr an der evangelischen Schlossschule in Gaienhofen der Vergangenheit an. Für 670.000 Euro wurde der alte Sportplatz der Schule zu einer prächtigen Sportanlage umgewandelt. Dort gibt es Gelegenheit zum Speerwerfen, zum Laufen, für Weitsprung und für Spiele mit dem Ball. 15 Prozent der Baukosten übernahm das Freiburger Regierungspräsidium. Der Restbetrag wurde von der Landeskirche finanziert.

Aus Spendengeldern wurde zusätzlich ein Bolder-Block zum Klettern am Rand der neuen Anlage errichtet. Die neu sanierte Anlage lädt förmlich zum Sport ein und soll die Schüler zur Bewegung animieren. Dass es daran einer großen Zahl Jugendlicher und Kinder fehlt, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schon in einer Studie herausgefunden.

Kommissarischer Schulleiter übernimmt

Aber nicht nur um die neue Sportanlage ging es zum Schuljahresstart an der Schlossschule. Gleichzeitig wurde auch der Start des neuen kommissarischen Schulleiters, Daniel Schumacher, gefeiert. Er übernimmt das Amt, weil der bisherige Schulleiter Nils Franke im Sommer die Schule verließ. Schumacher weihte gemeinsam mit der Vorsitzenden der Schulstiftung der evangelischen Landeskirche Baden, Frederike Heidland, die Sportanlage vor rund 200 Gästen, Schülern und deren Eltern ein.

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Heidland erinnerte an eine Rede ihres Großvaters, die er bei der Ehrung für den „Sportler des Jahres 1964“ in Baden-Baden hielt. Der ehemalige Landesbischof und selbst Teilnehmer an den Olympischen Spielen von 1932, Hermann Heidland, versuchte damals, eine Antwort auf die Frage zu geben, ob Sportler mit Meistertiteln nun Stars oder Vorbilder seien.

Eine Rolle spielte dabei der Sportler Abebe Bikila aus Äthiopien, der beim Marathon 1964 in Tokio barfuß zu Olympiagold lief. Er wurde bei seinem Lauf von einem japanischen Zuschauer kurz mitlaufend begleitet. Heidland ging davon aus, dass Abebe Bikila auf den Japaner als Vorbild wirkte und ihn zum Mitlaufen anregte, erzählte seine Enkeltochter Friederike Heidland. Für den Großvater war der Marathonläufer kein Star, der vom Mitläufer andächtig bewundert wurde, sondern ein Vorbild, dem es gelang den Zuschauer zu einer Bewegung zu inspirieren. Den Schülern gab sie in ihrer Anekdote mit, dass unter ihnen auch herausragende Sportler gebe, die als Vorbilder genommen werden könnten. Die neue Anlage biete die besten Bedingungen.