Ulrich Scheller steht nicht weiter als Vorsitzender des Engener Partnerschaftsvereins Nachbarn in Europa zur Verfügung. Nachfolger für diesen und weitere Vorstandsposten im Verein ließen sich nicht finden. Deshalb haben die Mitglieder in ihrer Hauptversammlung die Auflösung des Vereins zum Jahresende beschlossen. Das ist aber keineswegs das Ende der ehrenamtlichen Bemühungen um die Engener Partnerstädte Pannonhalma, Trilport und Moneglia.
Tatsächlich scheint die Auflösung des Vereins vielmehr eine logische Konsequenz, nachdem sich über viele Jahre ein gut funktionierendes Netz für die Partnerschaftsarbeit gebildet hat.
Mit oder ohne Verein macht keinen Unterschied
„Es würde überhaupt keinen Unterschied an der Qualität der Partnerschaftsarbeit machen“, ob es weiterhin einen Partnerschaftsverein gebe oder nicht, versuchte Ulrich Scheller den Vereinsmitgliedern zu erklären. Denn Scheller will lediglich nicht mehr als Vereinsvorsitzender antreten. Seine Aufgabe als städtischer Partnerschaftsbeauftragter will er aber weitermachen wie bisher. Und dass das jede Menge Organisation, Kommunikation und viele Reisen bedeutet, machte Scheller in seinem Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre deutlich.
Drei Säulen für die Städtepartnerschaften
Der Partnerschaftsverein Freunde in Europa wurde 1993 als Förderverein für nationale und internationale Kontakte und kulturellen Austausch gegründet. Zum Beispiel erhielten immer wieder Schüler sowie Praktikanten finanzielle Unterstützung für Austausche. Neue Mitglieder und Nachwuchs gibt es im Verein kaum. Die Hauptversammlung besuchten 20 Mitglieder. Bürgermeister Frank Harsch, der zur Hauptversammlung gekommen war, machte deutlich, dass die Engener Städtepartnerschaften von drei anderen Institutionen getragen werden.
„Das sind die drei Arbeitskreise, die effektiv und viel arbeiten. Lara Baumgärtel seitens der Stadtverwaltung und Ulrich Scheller als Partnerschaftsbeauftragter“, so Harsch. Das reiche seiner Meinung nach aus. Das wichtigste sei, dass die Arbeit gemacht werde.
Zu viel Bürokratie und Verantwortung
„Ich will die Vereinsverwaltung nicht mehr am Hals haben“, gab Ulrich Scheller offen und ehrlich zu. Zuletzt war er nicht nur der Vorsitzende, sondern übernahm auch noch wegen Personalmangels die Rolle des Kassiers.
Grundsätzlich konnten sich die anwesenden Mitglieder mit einer Auflösung des Vereins anfreunden. Sie machten aber deutlich, dass sie weiter Interesse an den Partnerschaftsbemühungen in Europa haben. Dem möchte Ulrich mit einem Freundeskreis Nachbarn in Europa Rechnung tragen, wo er von seinen Aktivitäten berichten will. Schließlich stimmten 19 von 20 anwesenden Mitgliedern bei einer Enthaltung für die Auflösung.