Ein ganzes Wochenende lang feierte Engen ein Fest der Freundschaft. Anlass war das 15-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft mit der italienischen Gemeinde Moneglia. Zu den Feierlichkeiten reiste bereits am Freitag eine große Delegation aus Ligurien an. Höhepunkt der Feierlichkeiten war ein großer Jubiläumsabend in der Engener Stadthalle. Fast schon traditionell nahmen auch Vertreter der anderen Partnerstädte von Engen, Pannonhalma und Trilport, teil und feierten ihre Freundschaft untereinander.
„Es ist ein Geschenk, dass wir dieses Europa haben. Das wird momentan deutlich. Denn nur gemeinsam haben wir eine Stimme, die in der Welt gehört wird“, gab der Bundestagsabgeordnete Andreas Jung den Gästen in der Stadthalle zu verstehen. Er dankte allen, die sich für die Städtepartnerschaften engagieren und sich damit für den europäischen Zusammenhalt einsetzen.

Moderatorinnen-Duo führt durch den Abend
Alle Reden an diesem Abend wurden von Dolmetscherin Daniela Teubert entweder ins Italienische oder Deutsche übersetzt. Interessant und beschwingt führte das deutsch-italienische Moderatorinnen-Duo aus Rita Küttner und Pina Palmieri vom Arbeitskreis Moneglia durch den Abend.
„Ich bin so richtig geplättet“, gestand Bürgermeister Frank Harsch nach dem Auftritt der italienischen Sopranistin Laura Dalfino und Mariangela Marcone am Klavier. Mit mehreren klassischen Arien verwandelten die beiden die Stadthalle in ein Opernhaus und verliehen dem Abend einen noch feierlicheren Anstrich. „Das war Champions-League, jetzt kommt Landesliga“, kündigte Harsch verschmitzt an.

Freundschaft trägt zur Völkerverständigung bei
In seiner Rede sprach Frank Harsch die aktuellen Krisen an, denen aktuell Europa gegenüber steht. Er erinnerte daran, dass es gerade mal knapp 80 Jahre her ist, dass sich Deutschland, Italien, Frankreich und Ungarn im Krieg befanden. „Es ist doch tausendmal besser, dass wir als Freunde heute hier gemeinsam feiern können, als irgendwo im Schützengraben zu liegen, oder?“, so Harsch. Er bedankte sich bei den Freunden für ihre Partnerschaft, die einen Beitrag zum Frieden und Völkeraustausch leiste.

Als neuer Bürgermeister möchte Frank Harsch die Engener Partnerstädte kennenlernen. Er kündigte an, dass er in diesem Jahr nach Trilport, Moneglia und Pannonhalma reisen werde. Ein besonderes Lob gab es für die Arbeitskreise für die Städtepartnerschaften. Insbesondere für Ulrich Scheller, den ehrenamtlichen Partnerschaftsbeauftragten der Stadt, der auch die Partnerschaft mit Moneglia im Jahr 2007 einfädelte.
Ein Europa der Völker
Auch der Moneglieser Bürgermeister Claudio Magro dankte dem Engener Partnerschaftsverein für sein Engagement. Er betonte, wie schön es sei, dass auch die Bürgermeister aus Trilport und Pannonhalma bei der Feier dabei sind. Magro nutzte die Gelegenheit und lobte die Leistungen von Alt-Bürgermeister Johannes Moser, der ebenfalls am Jubiläumsabend teilnahm. Frank Harsch werde die Partnerschaft gut weiterführen, freute sich Magro. „Wir möchten und brauchen ein vereintes Europa. Ein Europa der Völker, nicht der Banken“, betonte er.
Besonders stolz war Claudio Magro, dass seiner Delegation auch eine große Gruppe von Jugendlichen angehört, die die Partnerschaft künftig fortführen und davon profitieren sollen. In einem kurzen Auftritt kamen die Jugendlichen aus Moneglia auf die Bühne. Sie bedankten sich bei den Gastgebern und luden die Engener dazu ein, ihren schönen Heimatort zu besuchen.

Zum gelungenen Festabend trugen insbesondere mehrere Auftritte bei. Neben klassischem Gesang, sorgte der Engener Zirkus Casanietto für spannende Unterhaltung mit einer akrobatischen Lichtshow. Die Stadtmusik stimmte nicht nur die Nationalhymnen an, sondern mit Italo-Pop und Neuer Deutscher Welle für Feierstimmung in der Halle.