Am gruseligsten war das Wetter: Schon der Aufbau für die Premiere der Veranstaltung Halloweenlake in Bodman-Ludwigshafen war schwierig. In der Nacht auf Dienstag seien die Pavillons umgefallen, sie hätten diese dann mit Feuerlöschern beschwert, erzählte Ginger Schreer vom 15 bis 20 Personen starken Helferteam.

Am Tag gab es weniger Attraktionen als geplant. Regenbedingt konnten beispielsweise die Kessel nicht über die Feuerstellen gehängt werden. Der Zauberer hat ein wenig Programm geboten, und die Kinder sind im Escape-Room bespaßt worden. „Aber wegen des Wetters haben alle nicht viel tun können. Eigentlich waren wir hauptsächlich mit dem Aufbau beschäftigt“, so Schreer. Einige Besuchergrüppchen liefen abends dann doch noch über das Festareal.

Verkleidete Besucher trotz Regens

Markus, der Mäusegaukler, im wahren Leben Markus Braig, fand es wie alle anderen schade, dass der Tag so ins Wasser fiel. „Anfangs waren schon Besucher da, aber eine Stunde später begann der Regen.“ Mit seinem Mäuseroulette ist er seit 2009 hauptsächlich auf Mittelaltermärkten unterwegs. Beim Fantasy Festival in Aach habe ihn die Organisatorin des Halloweenlake, Angela Dilloo, angesprochen. Gegen 17.30 Uhr packte er zusammen. Seine Mäuse hatte er da schon im warmen Auto versorgt. Stolz präsentierte er noch schnell sein Roulette mit 13 kleinen Häuschen, das er in weit über 500 Arbeitsstunden zum zehnjährigen Bestehen gebaut hatte.

In der Nähe trotzte eine junge Familie dem Regen. Alle drei waren dem Anlass entsprechend kostümiert. „Eine tolle Idee, die durch den Regen nicht so umgesetzt werden konnte“, resümierte Alexandra Seyfried. Sie hätten ein paar Kinder kommen und bald wieder gehen sehen. Und ja, mittags seien schon verkleidete, geschminkte Kinder da gewesen, bestätigte Karin Ussat aus Stockach. Sie bewirtete die Besucher am Verköstigungsstand mit Kirschsaft, Gulasch- und Kürbissuppe oder Muffins, die fleißige Helfer gespendet hatten.

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Musik begeistert die Besucher

Gegen 18 Uhr wurde es dann laut im Schlösslepark. Die Band Decreate war extra für diesen Abend aus dem Großraum Stuttgart angereist. Ursprünglich hätte eine andere Band spielen sollen, die aber kurzfristig krankheitsbedingt absagen musste. „Wir wurden vorgestern spontan gefragt, ob wir Lust hätten, haben unsere Halloween-Pläne über den Haufen geworfen und sind hergekommen. Wir haben Spaß“, erzählte Sänger Elfi Davis.

Die Band Decreate aus dem Großraum Stuttgart war spontan für eine andere Band eingesprungen. Die fünf Schwaben spielen Modern Death ...
Die Band Decreate aus dem Großraum Stuttgart war spontan für eine andere Band eingesprungen. Die fünf Schwaben spielen Modern Death Metal und hatten viel Spaß auf der Bühne im Schlösslepark. | Bild: Claudia Ladwig

Auch den Zuhörern, die sich nach und nach vor der Bühne versammelten, gefiel die Modern Death Metal Musik, die die fünf Schwaben präsentierten.

Moritz, Anne und Emma standen mit ihrer Mutter unter einem schützenden Pavillon und hörten der Musik kurz zu. Sie waren aus Forchheim bei Nürnberg angereist, um ihre Herbstferien am Bodensee zu verbringen. Von der Veranstaltung hatten sie im Internet erfahren und gleich die Kostüme eingepackt.

Die Geschwister Moritz, Anne und Emma (von links) hatten im Internet von der Halloweenlake-Veranstaltung gelesen und direkt ihre Kostüme ...
Die Geschwister Moritz, Anne und Emma (von links) hatten im Internet von der Halloweenlake-Veranstaltung gelesen und direkt ihre Kostüme eingepackt. Sie verbringen ihre Ferien am Bodensee. | Bild: Claudia Ladwig

Lob für die Idee

Ganz in der Nähe der Bühne hatten am Vormittag Piercerin Tiffany Hertel und Tätowierer Marco de Martino vom Serpent‘s Circle in Überlingen ihren Stand aufgebaut. „Ich bin zufällig im Internet auf diese Veranstaltung gestoßen“, so Marco de Martino. Er hätte sich mehr Besucher gewünscht, aber die, die da waren, seien sehr nett gewesen.

Sie hätten sich mehr Besucher gewünscht, freuten sich aber dennoch über die guten Gespräche mit den wenigen Anwesenden: Piercerin ...
Sie hätten sich mehr Besucher gewünscht, freuten sich aber dennoch über die guten Gespräche mit den wenigen Anwesenden: Piercerin Tiffany Hertel (links) und Tätowierer Marco de Martino. | Bild: Claudia Ladwig

Das Fazit der Hauptorganisatorin Angela Dilloo am nächsten Tag fiel insgesamt positiv aus: „Zwar hat das Wetter überhaupt nicht mitgespielt und uns fast alles kaputt gemacht. Aber die Leute, die da waren, hatten viel Spaß. Es waren sehr schöne Momente dabei.“ Gut angekommen seien die Bands Decreate und Nebulus, auch die Ü18-Party habe den Gästen gefallen. Dilloo erzählte: „Alle, die dabei waren, würden wiederkommen, haben sie gesagt. Da weiß man, man hat was richtig gemacht.“

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