Mit bis zu 1000 neuen Wohnungen rechnet Oberbürgermeister Rupert Kubon auf dem Kasernengelände Mangin. Sie sollen in den nächsten Jahren entstehen. Das Quartier – zwischen Pontarlier- und Richthofenstraße gelegen – wurde jetzt vom Bund freigegeben. Die Baugenossenschaft Familienheim, die Baugenossenschaft Villingen, die Wohnungsbaugesellschaft (Wbg) und der Spitalfonds wollen gemeinsam mit Unterstützung der Stadt sozialverträgliche Mietwohnungen auf dem Areal bauen. Am liebsten würde Kubon 2016 auf Mangin mit einem Spatenstich starten, erklärte er jetzt gegenüber dem SÜDKURIER in einem Interview zum neuen Jahr.

Dass dies ein ehrgeiziges Ziel ist, weiß das Stadtoberhaupt. Immerhin muss der Bund die Flächen zunächst verkaufen. Hier hofft Kubon auf ein Entgegenkommen, denn es sollen ja sozialverträgliche Mietwohnungen entstehen, allerdings nicht nur für Flüchtlinge, wie er ausdrücklich betont. Das Projekt soll die Bedürfnisse eines breiten Wohnungsmarkts befriedigen. Neben dem Kauf der Flächen wird sich die Stadtverwaltung in den nächsten Monaten auch mit der Erschließung des Geländes beschäftigen müssen.

Nur über den Kaufpreis des Areals kann der Bund der Stadt helfen. Eine staatliche Wohnungsbauförderung lohne sich eher nicht, da die Mietpreise in der Doppelstadt noch auf einem „erträglichen Niveau“ lägen, die Förderung aber prozentual daran ansetzt. Während die Baukosten zum Beispiel in Stuttgart und der Doppelstadt in etwa gleich seien, unterscheiden sich die Mieten gewaltig. An der Miete orientiere sich aber die Förderung, je höher sie ausfällt, desto lohnender wird es für die Investoren.

Ob dann aber auf dem Gelände noch Platz für Verwaltungseinheiten der Stadt bliebe, so wie es ursprünglich geplant war, ließ Kubon offen. Diese Entscheidung will er dem Gemeinderat überlassen. Die Stadt selbst werde die Kosten für die unterschiedlichen Varianten berechnen. Dazu gehöre übrigens nach wie vor das Gelände der alten Tonhalle. Auch hier sei durchaus vorstellbar, dass ein Teil der städtischen Ämter angesiedelt werde.

Ohnehin bleibe es Ziel des Oberbürgermeisters, die Unterbringung der Verwaltung kostengünstiger zu gestalten. Hier kämen sämtliche Mietobjekte in der Stadt auf den Prüfstand. Nur durch die äußeren Strukturen der Unterbringung werfe die Stadt jährlich „eine Million Euro aus dem Fenster“. Das sei einfach zu viel. Interessanterweise wird nun auch die geplante Unterbringung des Bürgeramts im alten Seemann-Gebäude teuer (wir berichteten), doch die Unterbringung werde notwendig, weil die Situation in der Josefsgasse viel zu beengt sei.