Es geht beim Käsvesper um dreißig Gulden, die die Stadt Villingen jährlich den Milizionären der historischen Bürgerwehr und Trachtengruppe schuldet. So jedenfalls ist es festgehalten in einem Schriftstück aus dem Jahre 1812, als die Stadtväter dem Bürgermilitär diesen Zuschuss, der zum Schießpulverkauf verwendet werden sollte, zugesagt hatten. Erneut nun trafen sich der Oberbürgermeister und der Verein.
OB Rupert Kubon wehrte sich erneut gegen die Forderung, die Kommandant Hans-Joachim Böhm anlässlich des traditionellen Käsverspers im alten Rathaus an ihn gestellt hatte. Die 30 Goldstücke würden gar nicht bestimmungsgemäß verwendet, sondern für Essen und vor allem Trinken ausgegeben. Außerdem habe der Oberbürgermeister nach dem Käsvesper noch nie einen Schuss gehört, weshalb er vermute, dass man das Pulver nicht trocken halte. Letztendlich gab der Schultes aber doch noch klein bei, und hielt sich an das verbriefte Recht. Hatte der Kommandant doch darauf hingewiesen, dass man ohne Stärkung keinen Schuss abgeben könne.
So sprach Kommandant Böhm insgesamt 15 Angehörigen der einzelnen Abteilungen seinen Dank und Anerkennung für jahrelange Treue zum Verein aus und man konnte anschließend zum gemütlichen Käsvesper übergehen.