St. Georgen – Lange wurde in St. Georgen auf die Sanierung des Rathauses hingearbeitet. Nach dem Marktplatz und der Tiefgarage beginnt jetzt der Umzug der Verwaltung in ihr Interimsgebäude im früher A.-Maier-Areal. Danach sollen Umbau und Sanierung des Rathauses starten.
Bürgermeister Michael Rieger, Stadtbaumeister Alexander Tröndle und Projektplanerin Celine Würtz nahmen dies am Mittwochnachmittag zum Anlass, das gesamte Bauvorhaben in einem Pressegespräch nochmals eingehend vorzustellen. „Wir bauen in erster Linie ein Rathaus für die Bürger“, sagt Bürgermeister Rieger. Er betont, insbesondere die nachfolgende Generation werde von den jetzt erfolgenden Maßnahmen profitieren. Aber auch die Mitarbeiter der Verwaltung hätten ohne Frage einen Anspruch auf einen zeitgemäßen Arbeitsplatz.
2027 sollen die Baumaßnahmen, wenn alles rund läuft, abgeschlossen sein. Das neue Rathaus soll eine Anlaufstelle für die Bürger und ein Anziehungspunkt werden. Es soll transparent und einladend werden. Jeder, der ins Rathaus komme, sei zudem ein potenzieller Kunde für die umliegenden Geschäfte, so der Bürgermeister.
Beim Land habe die St. Georgener Planung Eindruck hinterlassen, freut sich Michael Rieger. Gleichzeitig ist er dankbar, dass der Gemeinderat den großen Mut hatte, sich für die Stadtsanierung zu entscheiden. „Das bringt unsere Stadt weiter voran“, sagt er.
Man merkt, Michael Rieger hat ein Funkeln in den Augen, wenn er vom sanierten Rathaus spricht. Er freut sich, einen Magneten für die Innenstadt zu schaffen und die Innenstadt aufzuwerten. Das Rathaus soll für ihn kein Prestigeprojekt, sondern ein Gewinn für die ganze Stadt sein, auf das die Bürger wieder stolz seien können.
So sieht das neue Rathaus aus
Doch wie sehen die Pläne eigentlich aus, die solchen Mut brauchten und Eindruck hinterlassen? Basierend auf der Skelettbauweise des bisherigen Rathausbaus werden die neuen Räumlichkeiten heller, ansprechender und deutlich besser nutzbar, erläutern Alexander Tröndle und Celine Würtz. Eine nachhaltige Bauweise, ein innovatives Energiekonzept und eine bessere Nutzung des Raumbestandes kennzeichnen den Rathausumbau.
Im Erdgeschoss entsteht eine moderne Bibliothek mit knapp 600 Quadratmetern. Außerdem werden dort der Bürgerservice und die Touristinfo untergebracht sein. Das werde ein Gesamtbereich mit Wohlfühlatmosphäre, so Michael Rieger. Im ersten Obergeschoss werden weiterhin die beiden Sitzungssäle zu finden sein. Das Büro des Bürgermeisters wechselt in den fünften Stock. Die Fassade wird teils mit Weißtanne aus dem städtischen Wald und teils mit PV-Elementen versehen.
Stadt erhält Zuschüsse
Und was kostet die Rathaussanierung voraussichtlich? 31,6 Millionen Euro werde das Gesamtprojekt aus Rathaus, Tiefgarage und Marktplatz voraussichtlich kosten, kalkuliert Celine Würtz. 21,4 Millionen entfallen auf das Rathaus. Einsparpotenzial wurde im Gemeinderat diskutiert. Eine Entscheidung ist aber insbesondere im Hinblick auf die Lüftung noch nicht gefallen.
Das Rathaus liegt im Sanierungsgebiet. Die Stadt kann deshalb voraussichtlich von erheblichen Zuschüssen in Höhe von 10,8 Millionen Euro aus dem Landessanierungsprogramm profitieren. Das Land sehe das Rathaus als Leuchtturmprojekt und habe deshalb zugesagt 85 Prozent der Kosten als förderfähig einzustufen, sagt Michael Rieger. Hinzu kommen weitere 2,9 Millionen Euro aus Fördermitteln der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Die Lage im Sanierungsgebiet sei auch eines der entscheidenden Argumente dafür gewesen, die Sanierung des Rathauses vor anderen Aufgaben anzugehen, so Michael Rieger. Außerdem sehe er die Stadt in der Bringschuld gegenüber örtlichen Unternehmen, die in den vergangenen Jahren einiges in der Stadt investiert haben. Allen sei gemeinsam, etwas für die Bürger St. Georgens auf die Beine zu stellen. Jetzt sei die Stadt an der Reihe. Er hoffe, dass die Menschen dies anerkennen.