DAVID BÄUERLE

So schnell kann es gehen: Unverhofft arbeitete Fabian Linder, in St. Georgen vor allem als Vorsitzender des Rollsportvereins bekannt, bei Dreharbeiten einer US-Fernsehproduktion mit. Und das unweit von seinem Heimatort Schonach entfernt. Das Städtchen Wolfach diente als Filmkulisse für die düstere US-Fantasy-Serie „Grimm“.

Die Serie, die in Deutschland seit 2013 im Sender Vox läuft, handelt um Nick Burkhardt, einen Detektiv aus der US-Stadt Portland. Er erfährt, dass er ein Nachfahre der Familie Grimm ist, was sich dadurch äußert, dass er als Menschen getarnte märchenhafte Kreaturen erkennt. Seine Aufgabe besteht nun darin, Menschen vor diesen getarnten Wesen zu beschützen. Reichlich Stoff also für eine erfolgversprechende Mischung aus Fantasy- und Krimielementen. Wann die Episode in Deutschland ausgestrahlt wird, steht noch nicht fest.

Dass es zu den Dreharbeiten in Wolfach kam, liege daran, erzählt Fabian Linder, dass einige Fälle der Dämonenjäger um Hauptfigur Burkhardt im Schwarzwald spielen. Einer der Regisseure der Serie war bereits in Wolfach vor Ort und erkor die Kleinstadt als Drehort aus. Die Hauptdarsteller wie David Giuntoli sind allerdings nicht vor Ort. Sie werden lediglich durch Komparsen gedoubelt. Auch beim Film muss wirtschaftlich gearbeitet werden.

Dass der Schonacher Fabian Linder bei dem Dreh vergangenen November mitwirkte, kam dadurch, dass er sein Praxissemester bei dem Kameraverleih Licam aus Stuttgart absolviert. Deren Kameras wurden für den Dreh angemietet. Das Gründungsmitglied des Rollsportvereins und Mitorganisator des Schwarzwald-Skatecup studiert in Offenburg Medien, Gestaltung und Produktion. Ein Studiengang, der einem das gesamte Handwerkszeug für szenische Drehs vermittelt. Die Firma Licam stellt neben Kameras und technischem Equipment auch Mitarbeiter und Fahrzeuge zur Verfügung. Da bei der Bedienung von Filmkameras und deren Zubehör viel technisches Know-how von Nöten ist, begleiteten zwei Mitarbeiter der Firma und Fabian Linder die Dreharbeiten in der Stadt an der Kinzig. Sieben Filmkameras und drei Fahrzeuge wurden extra für den Dreh der Serien-Episode angemietet.

Die Aufnahmen bestanden zu weiten Teilen aus Landschaftsaufnahmen, die aus dem Kofferraum eines fahrenden Autos gedreht wurden. „Wir drehten vor Ort hauptsächlich Fahraufnahmen ohne Schauspieler im Bild, erst später in Portland werden durch die Green-screen-Technik die Darsteller ins Bild gesetzt“, erklärt Linder. „Durch den Einsatz unserer Kamerastabilisierungstechnik, auch Gimbal genannt, brauchte das Team unser Wissen“, erklärt er weiter.

Die Arbeit beim Dreh in Wolfach bereitete ihm riesigen Spaß, auch bei Dreharbeiten für Porsche war Fabian Linder bereits dabei. Für ihn steht fest: „Ich möchte mich auf jeden Fall im Bereich Kamera spezialisieren.“


Die Serie

Die US-Serie „Grimm“ wurde erstmals im Oktober 2011 im US-Sender NBC ausgestrahlt. Die TV-Serie, die die Genres Mystery, Fantasy und Krimi verbindet besteht aktuell aus fünf Staffeln. In Deutschland war im Februar 2013 Premiere. Bislang wurden auf dem Sender Vox vier Staffeln ausgestrahlt. Ein Termin für die Ausstrahlung der fünften Staffel in Deutschland steht noch nicht fest. Voraussichtlich soll sie im Sommer 2016 ausgestrahlt werden. (dba)