Rita Bolkart

„Ein St. Georgener als Fackelträger in der weiten Welt“, unter diesem Titel berichtete Jürgen Kieninger, Leiter der Missionsgemeinschaft der Fackelträger – Schloss Klaus, über seinen persönlichen Werdegang und über seine Arbeit in der christlichen Gemeinschaft. Damit stieß er auf sehr großes Interesse, denn der Saal im Gemeindehaus der Lorenzgemeinde war überaus gut gefüllt. Davon war selbst Jürgen Kieninger überrascht und auch Hans-Dieter Papst, der gemeinsam mit Bernd Wöhr im Auftrag der evangelischen Allianz St. Georgen den Vortrag organisierte, freute sich über die enorme Resonanz bei allen Generationen.

Jürgen Kieninger erinnerte sich an seine Kindergartenzeit in der Roßbergstraße und an Schwester Emma. „Da ist etwas gesät worden“, kommentierte er. Diese Erfahrung, gekoppelt mit denen aus seinem Elternhaus und später aus dem Burschenkreis, bestätigt ihm, wie wichtig die Kinder- und Jugendarbeit ist. Sie legte den Grundstein zu seiner Überzeugung: Christus ist die Antwort auf alles. Und in Erinnerung an seine Kindergartenzeit hatte er das Lied „Jesus, geh voran“ für den besinnlichen Teil ausgewählt.

Nach Studium, Berufstätigkeit und der Familiengründung mit seiner Frau Dagmar, landete er auf dem österreichischen Schloss Klaus in verantwortlicher Position. „Ich hab gemerkt, das ist es“, erklärte Jürgen Kieninger, „hier schließt sich für mich der Kreis“. Ausführlich berichtete er über die Entstehung der Fackelträger-Gemeinschaft und die Entwicklung des baufälligen Schlosses zum Missionszentrum. Er vermittelte seinen Zuhörern ein lebhaftes Bild über das Angebot im Freizeit- und Bildungszentrum Schloss Klaus.

Außerdem berichtete über die weiteren Projekte des Fackelträger-Teams. Diakonie in der Gemeinde ist eines davon. „Die soziale Arbeit verstehen wir als Ausdruck der Liebe Christi“, erläuterte Jürgen Kieninger. Nicht immer verlaufe die Arbeit geradlinig und erfolgreich, informierte er auch zu den Missionsprojekten und Partnerschaften weltweit. So behindert der Bürgerkrieg im Sudan die Arbeit und auf den Philippinen musste sie ganz eingestellt werden. „Es gibt auch Brüche und Niederlagen und erst die Zeit wird zeigen, wie Gott auf krummen Linien gerade schreibt“, kommentierte Jürgen Kieninger. Dennoch sind die Fackelträger in Indien, Mikronesien und Albanien tätig und sie unterstützen die Nachfolgeorganisationen im Sudan finanziell. Sorge bereite ihm die nächste Generation der Fackelträger auf Schloss Klaus. Im abschließenden Gebet fasste Pfarrerin Susanne Fritsch dieses Anliegen auf.

Die Fackelträger

Die Bewegung geht auf die missionarische Tätigkeit des englischen Majors Ian Thomas zurück und entwickelte sich seit 1947 auf dem nordwestenglischen Gutshof Capernwray. Sie stellt die Zentralität Jesus in den Mittelpunkt und legt große Bedeutung auf das Bibelstudium, aus dem sich die Werte ergeben, die bezeugt und gelebt werden. Fackelträger-Zentren gibt es heute in 20 Ländern, darunter Deutschland und Österreich. (rib)