Quietschende Reifen, der Geruch von Benzin und Gummiabrieb, das Bersten von Autoscheiben und das Geräusch von demoliertem Blech, das über die Fahrbahn schlittert, ließen am Sonntag den Puls der Zuschauer der Stuntshow schneller schlagen. Das fünfköpfige Stuntteam verwandelte das Areal auf dem Parkplatz der Firma Grässlin zuerst in eine Kulisse wie aus einem Actionfilm und anschließend in einen Schrottplatz.

Rund 150 Zuschauer harrten bei eisiger Kälte aus, um die als großes Spektakel angekündigte Show mitzuerleben. Die nahm in Peterzell allerdings eher langsam Fahrt auf. Eine 180-Grad-Wende, mal mit und mal ohne Mitfahrer, der sich auf dem Dach festhält, war zur Einstimmung und zum Warmlaufen der Motoren der Stuntfahrzeuge grade recht.

Die Fahrt durch eine Feuerwand zählt zu den Höhepunkten der Stuntshow, die am Sonntag in Peterzell zu sehen war. Bilder: Roland Sprich
Die Fahrt durch eine Feuerwand zählt zu den Höhepunkten der Stuntshow, die am Sonntag in Peterzell zu sehen war. Bilder: Roland Sprich

Anspruchsvoller war es da schon, das Auto auf nur zwei Rädern im Slalom an den Zuschauern vorbeizufahren. Spätestens, als Stuntman Mario Cordess das auf die Seite gekippte Fahrzeug im Zeitlupentempo über den Platz steuerte, wurde dem Publikum aber klar, dass hier echte Profis am Steuer sitzen. Nach eigenen Angaben sorgten die Akteure bereits in zahlreichen Actionserien wie „Alarm für Cobra 11“ und „Der Clown“ für filmreife Stunts.

Die hohe Kunst des auf zwei Rädern Fahrens zeigten die Stunmen bei ihrer Show auf dem Grässlinparkplatz in Peterzell.
Die hohe Kunst des auf zwei Rädern Fahrens zeigten die Stunmen bei ihrer Show auf dem Grässlinparkplatz in Peterzell.

Mit musikalischer Untermalung aus eben jenen Actionserien sowie der Kultserie aus den 80ern über Stuntmen und Kopfgeldjäger Colt Seavers („Ein Colt für alle Fälle“) untermalte das Stuntteam seine Vorführung, zu denen natürlich auch waghalsige Autoüberschläge gehörten. Ein Höhepunkt war auch die Fahrt durch eine Feuerwand – samt Passagier auf dem Dach.

Bei eisiger Kälte harren gut 150 Zuschauer aus, um die Stuntshow zu verfolgen.
Bei eisiger Kälte harren gut 150 Zuschauer aus, um die Stuntshow zu verfolgen.

Dass man nicht jung genug sein kann, um für den Nervenkitzel Kopf und Kragen zu riskieren, zeigte der jüngste Spross der Schaustellerfamilie Kaselowsky, die das Stuntgeschäft bereits in zweiter Generation betreibt. Der erst zehnjährige Joey balancierte sein Quad nicht nur auf zwei Rädern, er sprang auch über drei am Boden liegende Personen. „Normalerweise springt er über bis zu sieben Personen. Aber das ist die erste Show nach der Winterpause, da sind wir lieber etwas vorsichtig“, steigerte die Moderatorin den Nervenkitzel für die Zuschauer zusätzlich.

Wagemutig. Der erst zehnjährige Joey ist schon ein alter Hase auf dem Quad und springt locker über drei am Boden liegende Personen.
Wagemutig. Der erst zehnjährige Joey ist schon ein alter Hase auf dem Quad und springt locker über drei am Boden liegende Personen.

Zum großen Finale zeigten die Stuntleute schließlich, wofür so ein Monstertruck gut ist. Nämlich, um mit seinen großen Rädern über Autos zu fahren und diese platt zu walzen. Der angekündigte Kampf der Giganten musste dagegen ausfallen. Wie Mario Cordess im Vorfeld sagte, setzte die tagelange Eiseskälte einen der hierfür vorgesehenen Monstertrucks schlicht außer Gefecht.

Der zehnjährige Stuntman Joey kann mit seinem Quad auch auf zwei Rädern fahren.
Der zehnjährige Stuntman Joey kann mit seinem Quad auch auf zwei Rädern fahren.

Rund um die Monster

Monstertrucks wurden ursprünglich in den USA für spezielle Showveranstaltungen gebaut. Dabei handelt es sich um Spezialfahrzeuge, deren Karosserie meist aus einem Van oder Pick up besteht, die auf ein Spezialfahrgestell mit übergroßen Rädern bis zu 1,70 Metern Durchmesser gesetzt wird. Showhöhepunkt ist das Zermalmen von Fahrzeugen unter den großen Rädern. (spr)