In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats hat Jochen Cabanis, der Geschäftsführer des Breitbandzweckverbandes Schwarzwald-Baar, über den aktuellen Stand des Breitband-Ausbaus in der Bergstadt berichtet.

Diese ist, so sagte Cabanis, in diesem Jahr nicht ganz so weit fortgeschritten, wie man geplant hatte. Gleich mehrere Projekte wurden auf das kommende Jahr verschoben. „Ursache ist die Umstellung der Förderpraxis beim Land und beim Bund“, so Cabanis. Deshalb seien die Arbeiten in der Galetsch, im Hagenmoos und bis zu den Glashöfen nicht realisiert worden. Die genannten geschobenen Projekte sind für 2020 geplant. Hinzu kommt die Halde und die Backbone-Verlegung in Brigach.

Die Umstellung der Förderpraxis habe aber einen positiven Effekt. Der Geschäftsführer sagte: „Aktuell geht der Zweckverband davon aus, dass die durchschnittliche Förderung der Ortsnetze von bisher 30 Prozent auf bis zu 60 Prozent gesteigert werden kann.“

Hausanschlüsse umsonst

Hinzu komme, dass der Hausanschluss für diejenigen, die als unterversorgt (bei Geschwindigkeiten bis zu 30 Mbit) gelten, künftig umsonst sein wird. Viele andere, die bereits viel Geld für den Anschluss bezahlt haben, profitieren davon nicht. „So ein Prozess ist leider nie ganz fair“, sagte Cabanis dazu.

Kritik an Nachfrage

Unzufrieden zeigten sich die Beteiligten damit, wie viele schon über das Glasfaser-Netz angeschlossen sind. Das sind 214 Privatpersonen und acht Gewerbebetriebe. „Enttäuschend“, fand auch Bürgermeister Michael Rieger. Unzufrieden war er auch deshalb, weil nur dann, wenn die Leute das Netz auch nutzen, sich die Investition irgendwann amortisieren. 103 dieser Anschlüsse, danach hatte sich der Gemeinderat Peter Fichter erkundigt, seien in Peterzell. Jochen Cabanis sagte, dass es länger dauern könne, bis die Endkunden wechseln. Unter anderem durch die Laufzeit bestehender Verträge.