Kerstin Riesle gerät ins Schwärmen: „Die Biene ist das wichtigste Nutztier nach Rind und Schwein“, sagt die Vorsitzende des Bezirksimkervereins Villingen. Es ist Sonntagmorgen. Vor dem Lehrbienenstand des Vereins an der Peterzeller Straße zwischen Villingen und Schwenningen sind 25 Frauen und Männer versammelt und lauschen dem Vortrag von Matthias Fritsch. Zusammen mit Riesle vermittelt er den Neuimkern theoretisches und praktisches Wissen im Umgang mit Honigbienen. Heute würden die Bienenhaltung und Zucht weitgehend als Liebhaberei betrieben, erklärt Imkerin Riesle. Dabei spiele wohl auch die Motivation eine Rolle, etwas für die Umwelt zu tun. Auswirkungen des Klimawandels und von Pestiziden, die Abnahme naturbelassener Flächen als Folge landwirtschaftlicher Nutzung und Bebauung, die Vernichtung von Hecken und Ackerunkräutern sowie zunehmende Waldschäden sorgten für eine Verarmung der Insektenvielfalt. Dadurch werde die Bedeutung der Honigbiene als Bestäuberin von Wild- und Kulturpflanzen immer größer.
Eine extensive Bienenhaltung wie früher sei heute nicht mehr möglich, schreibt der Verein auf seiner Internetseite. Und dass eine erfolgreiche Imkerei hohe Anforderungen an die Imker, ihren Wissensstand, praktisches Können und verfügbare Zeit stelle. Auch Bienen hätten Anspruch auf eine artgerechte Haltung, erklärt Kerstin Riesle. Ohne Schulung würden die Bienen oft falsch behandelt. Schulungen der Imker, moderne Betriebsweisen und gezielte Königinnenzucht würden helfen, den Bienenstand zu erhöhen und – durch Zufuhr von Nahrung – das Überleben der Bienen zu sichern. Eine Schulung sei keine Pflicht, aber sinnvoll. Kosten entstehen den Neuimkern nicht, die Kurse am Lehrbienenstand sind kostenlos, die Kursleiter verstehen ihre Aufgabe als Ehrenamt.
Laut Kerstin Riesle interessieren sich nicht nur Neuimker für die Arbeit des Vereins. Regelmäßig erhielten sie Anfragen von Kindergärten und Schulen, die gerne einen Tag bei den Bienen verbringen möchten. Acht Bienenstöcke stehen am Lehrbienenstand – der leider in die Jahre gekommen ist: Bei Regen drückt Wasser in den Raumbereich. Eine Drainage wäre dringend erforderlich. Die Arbeiten wollen die Mitglieder zwar in Eigenleistung erledigen, sie benötigen aber etwas Kapital, um Gerätschaften wie einen Minibagger zu mieten und Baumaterial zu kaufen. Unter dem Strich rechnen sie mit 1000 Euro Kosten, weitere 1000 Euro brauchen sie für den Schulungsbereich, unter anderem für drei neue Bienenstöcke.
So funktioniert der Vereinswettbewerb
Von Montag, 22. April, bis einschließlich Freitag, 3. Mai, präsentiert der SÜDKURIER jetzt 30 Vereine, die sich mit ihren nachhaltigen Projekten für die Abstimmung zum Leserpreis des großen Vereinswettbewerbs 2024 qualifiziert haben. 100.000 Euro werden durch den Wettbewerb insgesamt an die besten Clubs für ihre Vorhaben ausgeschüttet. Diese Details müssen Vereine und Leser jetzt wissen:
Der Leitgedanke: Viele Vereine mit unzähligen Mitgliedern leisten einen unschätzbaren Beitrag für die Gesellschaft. Oft mangelt es an Geld, um gute und innovative Projekte umzusetzen. Deshalb steht dieser Leitgedanke über dem Vereinswettbewerb: Wir für die Region. Das Medienhaus SÜDKURIER und die Sparkasse Schwarzwald-Baar wollen mit dieser großen Aktion die vielfältig verdienstvollen Leistungen des Ehrenamts herausheben und durchaus auch sehr bewusst in Zeiten knapper werdender Kassenlagen stärken. Ein Zusatzeffekt des Wettbewerbs soll zudem die in dieser Zeitung erscheinende Präsentation von Verein und Projekt sein. Die Veröffentlichungen sollen eine gesteigerte Aufmerksamkeit für das Wirken der Vereine schaffen, die somit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt von herausragender Bedeutung sind.
Leser stimmen ab: Leser dieser Zeitung können online abstimmen, welche Projekte sie besonders gut finden. Das ist möglich nach Abschluss der Vorstellung der 30 Projekte in der Zeit vom 22. April bis 3. Mai. Danach wird zur Abstimmung die Seite www.suedkurier.de/vereinswettbewerb24 freigeschaltet. Hier kann vom 6. bis zum 17. Mai jeder Leser eine Stimme abgeben und so seinen Verein oder sein Lieblingsprojekt unterstützen. Die Leserabstimmung ist mit einer Gesamt-Preissumme von 60.000 Euro dotiert, die dann auf verschiedene Projekte aufgeteilt wird.
Der Jurypreis: Hier sind zusätzlich 40.000 Euro ausgelobt. Eine hochkarätig besetzte Jury vergibt ihre Preise zusätzlich zur Leserabstimmung. Die Jury kann dabei aus allen Einreichungen zum Wettbewerb auswählen.
Wie werden die Sieger informiert? Alle Gewinner, sowohl die der Leserabstimmung als auch die des Jurypreises, werden bei einer großen und gemeinsamen Abschlussveranstaltung in der Villinger Tonhalle bekanntgegeben und ausgezeichnet. Diese Veranstaltung findet am Montag, 15. Juli, statt. An diesem Abend wird sowohl die Platzierung der einzelnen Vereine wie auch die jeweilige Gewinnsumme erstmalig bekanntgegeben.