Bei den Turnieren in der ganzen Region sind sie stets zahlreich am Start: die Reiter mit und ohne Handicap aus den Reihen der Interessengemeinschaft Therapeutisches Reiten (IGT) in VS-Schwenningen. Ein neuer Pferdetransporter tut dabei dringend not.
Rot, blau, grün und manchmal sogar silbergrau oder gold: Joachim, Liesa, Melissa, Nadja und ihre Freunde haben schon Turnierschleifen in allen möglichen Farben gewonnen. Erst vor wenigen Wochen waren die Reiterinnen und Reiter der IGT Schwenningen zum Saisonauftakt in Rottweil am Start. Neben den bunten Schleifen haben die Erfolge für sie eine ganz besondere Bedeutung: Die Sportler im Alter von fünf bis Mitte 30 haben eine geistige oder mehrfache Behinderung.
Der kleine Schwenninger Reitverein, der auf der Anlage von Trainerin Anette Jauch am Ortsrand von VS-Schwenningen zuhause ist, bietet seit über zwei Jahrzehnten Reitern mit Handicap die Möglichkeit, bei regionalen Turnieren an den Start zu gehen. Auch Kinder ohne Handicap, die sich kein eigenes Pferd und den kostspieligen Unterhalt leisten können, dürfen auf den braven Schulpferden bei Führzügel-, Reiter- oder Springreiterwettbewerben ihr Können zeigen.
Auf der ganz großen Reit-Bühne waren die Schützlinge des Vereins schon mit dabei: Die Schwenninger Beate Ritter und Joachim Weisser traten 2018 bei den nationalen Special Olympics in Kiel an. Mit Pferden und der ganzen Ausrüstung im Gepäck reiste Anette Jauch damals in den Norden. Der Aufwand lohnte sich: Weisser holte in Kiel sogar die Silbermedaille.
Das IGT-Turnierteam ist eine eingeschworene Gemeinschaft: Vor dem großen Tag putzen die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gemeinsam ihre Pferde, Sättel und Trensen auf Hochglanz. Gemeinsam werden Erfolge gefeiert und Niederlagen verarbeitet – hier ist jeder gleich, ob mit oder ohne Handicap. Doch das Projekt ist in Gefahr: Der Pferdetransporter, mit dem die Schulpferde zu den Turnieren und manchmal auch zu Lehrgängen fahren, ist altersschwach. Der Boden des fast 25 Jahre alten Gefährts droht zu brechen, die Hängerklappe ist verzogen, die Mittelwand beschädigt.
Damit die IGT-Reiter auch weiterhin bei den Turnieren starten können, muss ein neuer Anhänger her. Doch nach der Corona-Krise, die die Reitsport-Branche schwer gebeutelt hat, gibt die Vereinskasse dies nicht her. Die Hoffnungen aller jungen Reiter und auch ihrer Eltern ruhen nun auf dem Vereinswettbewerb: Mit dem Projekt „Ein Pferdeanhänger für die Interessengemeinschaft Therapeutisches Reiten“ beteiligen sie sich – der Verein will einen gebrauchten Pferdehänger anschaffen.
So funktioniert der Vereinswettbewerb
Von Montag, 22. April, bis einschließlich Freitag, 3. Mai, präsentiert der SÜDKURIER jetzt 30 Vereine, die sich mit ihren nachhaltigen Projekten für die Abstimmung zum Leserpreis des großen Vereinswettbewerbs 2024 qualifiziert haben. 100.000 Euro werden durch den Wettbewerb insgesamt an die besten Clubs für ihre Vorhaben ausgeschüttet. Diese Details müssen Vereine und Leser jetzt wissen:
Der Leitgedanke: Viele Vereine mit unzähligen Mitgliedern leisten einen unschätzbaren Beitrag für die Gesellschaft. Oft mangelt es an Geld, um gute und innovative Projekte umzusetzen. Deshalb steht dieser Leitgedanke über dem Vereinswettbewerb: Wir für die Region. Das Medienhaus SÜDKURIER und die Sparkasse Schwarzwald-Baar wollen mit dieser großen Aktion die vielfältig verdienstvollen Leistungen des Ehrenamts herausheben und durchaus auch sehr bewusst in Zeiten knapper werdender Kassenlagen stärken. Ein Zusatzeffekt des Wettbewerbs soll zudem die in dieser Zeitung erscheinende Präsentation von Verein und Projekt sein. Die Veröffentlichungen sollen eine gesteigerte Aufmerksamkeit für das Wirken der Vereine schaffen, die somit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt von herausragender Bedeutung sind.
Leser stimmen ab: Leser dieser Zeitung können online abstimmen, welche Projekte sie besonders gut finden. Das ist möglich nach Abschluss der Vorstellung der 30 Projekte in der Zeit vom 22. April bis 3. Mai. Danach wird zur Abstimmung die Seite www.suedkurier.de/vereinswettbewerb24 freigeschaltet. Hier kann vom 6. bis zum 17. Mai jeder Leser eine Stimme abgeben und so seinen Verein oder sein Lieblingsprojekt unterstützen. Die Leserabstimmung ist mit einer Gesamt-Preissumme von 60.000 Euro dotiert, die dann auf verschiedene Projekte aufgeteilt wird.
Der Jurypreis: Hier sind zusätzlich 40.000 Euro ausgelobt. Eine hochkarätig besetzte Jury vergibt ihre Preise zusätzlich zur Leserabstimmung. Die Jury kann dabei aus allen Einreichungen zum Wettbewerb auswählen.
Wie werden die Sieger informiert? Alle Gewinner, sowohl die der Leserabstimmung als auch die des Jurypreises, werden bei einer großen und gemeinsamen Abschlussveranstaltung in der Villinger Tonhalle bekanntgegeben und ausgezeichnet. Diese Veranstaltung findet am Montag, 15. Juli, statt. An diesem Abend wird sowohl die Platzierung der einzelnen Vereine wie auch die jeweilige Gewinnsumme erstmalig bekanntgegeben.