Schonach – Schöne Ausblicke, wilde Landschaften und Momente, um inne zu halten – das alles bietet der U(h)rwaldpfad in Schonach. Doch vor allem die richtige Ausrüstung ist für die Wanderung vonnöten. Wer im Ferienland Schwarzwald wohnt oder Urlaub macht, der kann viele Wanderungen unternehmen und die Natur mittendrin erleben. Ist es möglich, hier in der Gegend einen Urwald zu erleben? Ja, in zweifacher Hinsicht.
Zum einen bietet das Naturschutzgebiet schmale Pfade bis zum Gipfel des Rohrhardsbergs, mit 1160 Metern eine der höchsten Erhebungen im mittleren Schwarzwald. Zum anderen sagt es der Name schon, dass auf dieser Wanderung Uhren zu sehen sind. Der Start für die als schwer gekennzeichneten Wanderung mit einer Länge von 8,7 Kilometern ist beim Parkplatz Mühlenbühlbrücke. Dort ist auch eine Haltestelle für den SBG-Bus 7274, jedoch nur am Samstag, Sonntag und Feiertag.
Entlang der Elz geht es über eine Holzbrücke steil bergauf vorbei an der Auerhuhnkugelbahn. An Bäumen sind Uhren angebracht und Sprüche zum Thema Zeit empfehlen, sich zu entschleunigen und inne zu halten. Auf dem einsamen Premiumwanderweg ist dies möglich. Beim Skilift grasen Kühe auf der Weide und den Wanderern bietet sich eine herrliche Aussicht. Bis zum höchsten Punkt auf dem Rohrhardsberg sind 384 Höhenmeter zurückzulegen. Das nun erreichte Gasthaus Schwedenschanze lädt samstags, sonntags und feiertags zur Rast ein. An den übrigen Tagen können die Holztische und -bänke zum Ausruhen genutzt werden.
Schöne Höfe und Kunst
Von dort geht es stets bergab vorbei an Schänzle-, Erlen- und Ochsenhof. Die riesigen Bauernhöfe haben schöne Gärten und bunte Blumen an den Balkonen. Am Wegesrand sind ein Dachs und ein Gebirgsgrashüpfer aus Holz zu besichtigen. Diese fertigten der Zimmermeister Konrad Schwer und der Holzbildhauermeister Gerhard Schmieder aus Schonach. Lohnenswert ist die Besichtigung der Galerie „Kunschtgarten“. Dort ist neben bunten Kunstwerken auch ein Schwarzwälder Kirschtortenbaum mit Gabel, Kirschen und Schokolade verziert.
Nach dem alten Rohrhardsberger Schulhaus geht es an einem Holzlager vorbei an der Elz entlang. Kurz vor deren Wasserfall ist ein Spielplatz mit Würfeln zum Rätseln und einer Holzwildsau, die zum Klettern einlädt. Eine Rast ist dort durchaus empfehlenswert, denn der Rest der Wanderung führt nochmals auf einem schmalen Pfad steil nach oben zum Ausgangspunkt.
Für diese Wanderung ist passendes Schuhwerk wichtig, da die Pfade insbesondere nach starken Regenfällen nass und schmierig sein können. Für die Strecke werden rund dreieinhalb Stunden benötigt. Lohnens- und sehenswert ist diese Tour allemal. Das hat auch der Schwarzwaldverein aus St. Georgen festgestellt. Die Wanderer haben sich zu einer „After-Work-Walking-Wanderung“ aufgemacht und den herrlichen Sonnenuntergang auf der gegenüberliegenden Seite gegen Ende der Tour genossen. Alle um Wanderführer Siegfried König waren von der urwüchsigen Natur begeistert und können diese Wanderung nur empfehlen.