Hauptthema der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 14. Dezember, war die Situation der Kinderbetreuung. Beleuchtet wurde das Thema unter verschiedenen Aspekten.

Aus der Vorstellung der örtlichen Bedarfsplanung für Kindertageseinrichtungen (Kita) ging hervor, dass gesamtstädtisch die freien Plätze für Kinder unter und über drei Jahren rar sind. Die von Hauptamtsleiter Erich Lafera erstellte Übersicht zeigte zudem auf, dass in den kommenden drei Jahren die Unterdeckung an freien Plätzen vor allem in der Kernstadt markant sein wird.

Weitere Plätze sind unabdingbar

Für die Ortsteile wird im selben Zeitraum eine Auslastung von 95 Prozent prognostiziert. Dabei sei zu berücksichtigen, dass die Planung bereits die 20 neu geschaffenen Plätze im Naturkindergarten Hausen vor Wald und die Erweiterung des Kindergartens in Mundelfingen beinhaltet. Der Bedarf an Kindergartenplätzen für alle Altersgruppen steige. Der Anspruch auf Kita-Plätze lasse sich nur mit der Schaffung weiterer Plätze erstellen, so die Einschätzung der Verwaltung.

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Harald Weh (CDU) verwies zudem darauf, dass die Angebotserweiterung mit weiteren Ganztagesgruppen zu einer weiteren Reduzierung der Platzanzahl führe.

Der katholischer Kindergarten St. Verena in Hüfingen benötigt dringend einen Besprechungsraum.
Der katholischer Kindergarten St. Verena in Hüfingen benötigt dringend einen Besprechungsraum. | Bild: Wursthorn, Jens

Hinzu komme, dass in der Kindertagesstätte St. Verena eine Gruppe für die gesetzlich seit Langem geforderte Integration eines Sozialraums und eines Besprechungszimmers weichen müsste. Allgemein forderte Weh auf, in Behla die Suche nach einer Person für die Sprachförderung zu forcieren.

Umgestaltung hält gute Arbeitskräfte

SPD-Fraktionssprecherin Kerstin Skodell unterstich die Forderung nach einer Optimierung der Arbeitsbedingungen in der Kita St. Verena. „Wenn wir weiterhin keine Personalprobleme und gute Arbeitskräfte haben wollen, ist eine Umgestaltung unerlässlich“, sagte sie.

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Skodell ergänzte, dass aktuell nur zwei Kinder mit Migrationshintergrund in Hüfingen untergebracht seien und sich diese Anzahl schnell ändern könnte. Sie erinnerte an die Elterninitiative, die sich für die Gründung eines Naturkindergartens in Hausen vor Wald einsetzt. 

„Wir müssen hinsichtlich der geburtenstarken Jahrgänge während der Covid-Jahre und der Flüchtlingssituation in Zukunft von Zugängen noch unbekannter Größe ausgehen“, sagte FDP/FW/UWV-Fraktionssprecher Stephan Happle zum Bedarf eines Neubaus.

Platz in Ortsteil-Einrichtung sei zumutbar

Der Sprecher der gemeinsamen Fraktion von Bürgerforum/Grünen, Peter Albert, bat darum, den Bedarfsplan in den kommenden Jahren frühzeitig zugestellt zu bekommen. In Bezug auf die vakanten Plätze ergänzte er, dass es zumutbar sei, Kindern aus der Kernstadt einen Platz in den Einrichtungen der Ortsteile anzubieten.

Standortsuche geht wieder los

Komplexer als die Stellungnahmen zum einstimmig beschlossenen Bedarfsplan gestaltete sich die Diskussionen zum Neubau einer Kindertagesstätte. Da die Gemeinderäte den von der Verwaltung vorgeschlagenen Umbau der Sauna in eine Kindertagesstätte abgelehnt hatten, beginnt nun Suche nach einem neuen Standort.

Decken auch Container den Bedarf?

Um dem Bedarf an Kindertagesplätzen rasch gerecht zu werden, hatte die SPD-Fraktion bereits in der Gemeinderatssitzung Ende Oktober interimsweise eine Containerlösung vorgeschlagen. Diesen Vorschlag integrierte die Architektur-Schmiede von Bernhard Streit als Alternative zum Bau einer neuen Kindertagesstätte.

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Diese stellt für eine Übergangszeit von drei Jahren die Miete von 28 zweigeschossig angeordneten Containern den Kosten für einen Kauf gegenüber. Sie beinhaltet neben der Errichtung der Fundamente und Erschließungskosten auch den Finanzbedarf beispielsweise für die Möblierung oder den Rückbau der kompletten Anlage. Bürgermeister Michael Kollmeier informierte, eine detaillierte Ausarbeitung inklusive Standortfrage in der Januarsitzung zu präsentieren.

Keine Chance auf eine Realisierung hat auch die im neuen Wohngebiet Ziegeleschle geplante Kindertagesstätte. Nach einer ersten Kostenschätzung im Frühjahr stand das Projekt unter kritischer Beobachtung. 

Ausstieg kommt Stadt nicht allzu teuer

Bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 14. Dezember, beschloss der Gemeinderat einstimmig, das Verfahren zur Vergabe von Planerleistungen aufgrund der in dieser Höhe nicht erwarteten Kostenberechnung zu beenden.

Die Entschädigung der bisher in diesem Verfahren tätigen Fachplaner würde sich gemäß Bauamtsleiter Thilo Mayer in Grenzen halten, da sie in einer stufenweisen Auftragsvergabe erfolgt sei.