Die Neugierde ist auch nach der Beschlussfassung im Ausschuss am Donnerstag weit ausgeprägter als die Informationslage: Doch immerhin: Die Investoren, die ins Gewerbegebiet Weiheröschle neben den vorgesehenen Edekamarkt ein Restaurant bauen möchten, können mit ihren Planungen fortfahren. Allerdings mit Auflagen. Diese beziehen sich auf die umfangreichen Erdarbeiten. Die Projektfläche im früher landwirtschaftlich genutzten Areal zwischen L 181, B 31 und Mariahof liegt gegenwärtig bis zu neun Meter tiefer als das Niveau der Landesstraße 181. Diese Geländehöhe muss vor Baustart gegeben sein.
Was in der Sitzungsvorlage als Geländemodellierung beschrieben ist, entspricht Erdbewegungen von mehr als 100 000 Kubikmeter Fremdmaterial. Dieses Material werde man streng kontrollieren, sagte der neue Stadtbaumeister Leopold Berger, der erstmals mit am Ratstisch saß. Auflagen und Belange des Bodenschutzes und des Wasserrechts seien akribisch zu schützen. Keineswegs dürfe die Maßnahme Auswirkungen auf das Grundwasser haben.

"Das Restaurant ist ein klares Zeichen der Investoren", freute sich Bürgermeister Michael Kollmeier. Damit bewahrheite sich der Anspruch, im Weiheröschle nicht Einzelhandel neben Einzelhandel zu setzen. Das im Ausschuss für Umwelt und Technik vorgelegte Baugesuch sei planungsrechtlich zulässig, Baugenehmigung und Bautätigkeit seien bald zu erwarten.
Auf Kerstin Skodells Frage nach der Ausrichtung des künftigen Restaurants – immerhin müsse der Gemeinderat für das Konzept geradestehen – riet der Bürgermeister zu Geduld. Im Moment liege nur der Bauantrag der Investoren vor. Diese befänden sich aktuell in Gesprächen mit mehreren Restaurantbetreibern. Letztlich obliege es einem Investor innerhalb der Vorgaben zu entwickeln, was er möchte.

Seit mehr als zehn Jahren treibt die Stadt mit unterschiedlichem Tempo die Gestaltung des Weiheröschle voran. Zuletzt ging es schnell. Der aktuelle Bebauungsplan für das 2,06 Hektar große Gewerbegebiet ist seit August 2018 rechtskräftig. Seit etwa einem Jahr ist bekannt, dass Edeka im ersten Bauabschnitt einen Vollsortimenter an den Stadtrand setzen wird: sehr zum Leidwesen des Gemeindeverwaltungsverbands Donaueschingen, der die verkehrsgünstige Lage und die angekündigte Verkaufsfläche von 16 000 Quadratmetern nicht vereinbar sieht mit berechtigten Ansprüchen des Kleinzentrums Hüfingen.
In der Edeka-Debatte im Februar 2018 war die Fort Hüfingen Entwicklungsgesellschaft in Erscheinung getreten. Als Inhaberin der Flächen möchte sie das Weiheröschle dauerhaft entwickeln und begleiten, unterstrich damals Thomas Schmid, einer von vier Geschäftspartnern, das langfristige Anliegen.
Restaurant in Zahlen
Für das im Weiheröschle vorgesehene Restaurant gibt es bisher nur Zahlen und eine Art Selbstverpflichtung. Das auf einer Fläche von 32 mal 19,5 Meter entstehende Restaurantgebäude bekommt, Außenbewirtschaftung eingeschlossen, eine Nutzfläche von 390 Quadratmetern. Eine Einschätzung zu den Dimensionen erlaubt der Blick auf den Parkplatz. Geplant sind 51 Auto- und 21 Fahrrad-Stellplätze. Gemäß Bebauungsplan haben die Investoren zugesichert, weder Fastfoodrestaurant noch Imbissbude zu errichten. (wur)