Gabi Lendle

Ein wichtiger Bestandteil des Osterfestes ist in Hüfingen das Konzert der Stadtmusik. Seit nunmehr 70 Jahren besteht diese schöne Tradition, die das Frühjahr mit musikalischem Schwung begrüßt. Mit dem gelungenen Debüt des neuen Dirigenten Stefan Burger wurde in diesem Jahr eine neue Ära in der langen Geschichte der Stadtmusik eingeläutet. Lange Gästeschlangen vor der Festhalle zeugten von der großen Aufmerksamkeit, die man diesem Anlass zollte. Dass man mit dem jungen Stefan Burger die richtige Wahl getroffen hat, wurde bei dem abendlichen Hörgenuss deutlich. Nur wenige Wochen verblieben dem neuen musikalischen Leiter, um sich mit den Musikern auf das Konzert vorzubereiten. Diese Herausforderung meisterte er bestens. Zugute kam ihm dabei, dass er das Orchester in bester Verfassung und Leistungsstärke übernommen hat. Die Musiker verstanden es, durch ihre musikalischen Kompetenzen die gesetzten Vorgaben ihres Dirigenten gekonnt umzusetzen. Das Programm enthielt alle Facetten eines modernen Blasmusikorchesters und begeisterte die Gäste den ganzen Abend lang.

Doch bevor Markus Burger auf der Bühne den Taktstock übernahm, setzte bereits die Jugendkapelle ein musikalisches Ausrufezeichen. Hier hieß es Abschied nehmen von "Rose", dem langjährigen Leiter des Musikernachwuchses. Martin Rosenstiel, der in zehn Jahren nie müde wurde, sich in beispielhafter Weise für die Jugend zu engagieren, übergab an diesem Abend den Dirigentenstab an Michael Drumm. Die Früchte seiner Arbeit konnte man bei den Stücken "Moonlight Serenade" und einer Darbietung aus dem Dschungelbuch genießen. Dass "Rose" auch ein talentierter Sänger ist, bewies er bei dem Stück "Hallelujah" von Leonhard Cohen. Als Zugabe wurde "Born to be wild" serviert, durchs Programm führte Franziska Pusch.

"Very British" begann das große Orchester mit dem ersten Konzerteil, der sich hauptsächlich der konzertanten Blasmusik widmete. Bevor die "English Folksong Suite" in drei Sätzen schwungvoll die ganze Klangbreite des Orchesters entfalten ließ und in die Highlands führte, sorgte zu Beginn die "Alvamar Overtüre" für besten Hörgenuss. Lust auf einen Whisky verspürte man beim Stück "Lord Tullamore", das mit gewaltigen Paukenschlägen begann und temporeich den Charme der grünen Insel Irland versprühte. Mit "Molly on the Shore" wurde dieser Teil des Konzerts beendet, dem nach der Pause ein mit modernen Arrangements und sinfonischen Klängen ausgestatteter zweiter Part folgte.

Durchs musikalische Feuer ging dabei die komplette Mannschaft mit ihrem Hauptkommandanten bei der Filmmusik zu "Backdraft", ein frühes Meisterwerk des deutschen Hollywood Komponisten Hans Zimmer über Chicagos Feuerwehr. In einem flotten und mitreißenden Arrangement der New Yorker Liebesgeschichte "West Side Story" fügten sich Elemente aus Jazz und Lateinamerika nahtlos zusammen und begeisterten durch schnelle Rhythmuswechsel. Immer wieder sorgen einige Stimmeinlagen der Musiker für den passenden Klang wie auch bei dem Stück "Visions" wo sie mit gedämpften Lauten eine klangvolle Hintergrundakustik zauberten. Mit einem Marsch als Zugabe beendete das Orchester den Musikgenuss der verschiedenen Klänge. Durchs Programm führte Claudia Marx.

Einige Musiker haben haben ihre Treue zur Stadtmusik und ihr Engagement nicht nur an den Instrumenten bewiesen, sondern haben auch in ...
Einige Musiker haben haben ihre Treue zur Stadtmusik und ihr Engagement nicht nur an den Instrumenten bewiesen, sondern haben auch in der Vorstandschaft mitgewirkt. Von links der Vorsitzende Stefan Limberger, Verena Limberger, Alexandra Beulting, Adrian Keller, Bruno Burger, Sarina Bäurer und Egon Bäurer vom Blasmusikverband, der die Ehrungen vornahm.

Ehrungen

Bei den anstehenden Ehrungen machten Egon Bäurer vom Blasmusikverband und Stefan Limberger als Vorsitzender deutlich, dass in der Stadtmusik nicht nur Musik gespielt wird, sondern dass hier auch ein freundschaftliches Miteinander und die Gemeinschaft im Verein eine große Rolle spiele. Alle Geehrten sind nicht nur aktive Musiker, sondern haben sich bereits in der Vorstandschaft engagiert. Geehrt wurden für 25 Jahre mit der Silbernen Ehrennadel: Verena Limberger, Alexandra Beulting, Sarina Bäurer und Adrian Keller. Für 40 Jahre mit der Goldenen Ehrennadel: Bruno Burger. (gal)