Mit „Hallo Furtwangen“ begrüßte Sigrid Klausmann interessierte Zuschauer im restlos ausverkauften Guckloch-Kino. Zusammen mit ihrem Mann und Produzenten des Films, Walter Sittler, stellte sie ihren Film „Nicht ohne uns!“ vor und legte im anschließenden Filmgespräch Ziele des Films und auch persönliche Erlebnisse bei der Projektumsetzung dar.
Günther Bäuerle, Vorsitzender des Gucklochs begrüßte die besonderen Gäste. Bereits zum dritten Mal präsentierte Dokumentarfilmerin Sigrid Klausmann einen Film im Guckloch-Kino, wo sie auch Mitglied ist.
Unkommentiert stellt der Film 16 Kinder aus vier Kontinenten vor, zeigt ihr Lebensumfeld. Die kleinen Helden machen sich per Boot, auf Skiern, in der Gondel, auf dem Esel und zu Fuß auf den teils stundenlangen und beschwerlichen Weg zur Schule, sie sind hungrig nach Bildung.
Der dokumentarische Film lässt Bilder sprechen, die Kinder erzählen kommentarlos von ihren Wünschen, Träumen und auch Ängsten, sie werden ernst genommen und nicht zensiert, auf Armutsdarstellung wird verzichtet. Die Waise Alphonsine von der Elfenbeinküste darf nicht zur Schule, sie muss im Haushalt von Verwandten und auf einer Kakaoplantagen hart arbeiten. „Ich weiß, dass Schokolade süß ist, doch ich habe noch nie welche gegessen“, sagt sie.
Die Filmemacher wollen, dass die Zuschauer den Kindern zuhören und so ihre direkte Sicht auf die Welt erfahren. Man erfährt, wie tief greifende Gedanken sich die Kinder machen und wie universell die Wünsche sind, über alle geografischen, kulturellen und religiösen Grenzen hinweg unterscheiden sich diese kaum.
Sie sehnen sich nach Geborgenheit, Gesundheit und Frieden, sie haben Angst vor Krieg und Umweltzerstörung. Dennoch wollen sie ihren Ländern bleiben und die Zukunft mitgestalten, als Polizist das Verbrechen bekämpfen, Ärzte werden oder als König Wasserleitungen bauen lassen.
Der Film ist nie sentimental, dennoch sehr berührend und wurde seit Januar auf Festivals in 30 Ländern gezeigt.
Die Geschichten habe sie im Internet gefunden oder per Zufall, manchmal recherchierte sie vor Ort und auch andere Leute haben eigenständig recherchiert, so Klausmann auf die Nachfrage aus dem Publikum, wo sie die Kinder gefunden hat.
Nun ist eine zweite Staffel geplant, weitere zehn Kinder aus zehn Ländern sollen portraitiert werden, denn das hohe Ziel des gigantischen Filmprojekts ist es, 199 Kinder aus 199 Ländern vorzustellen und den Ländern ein Kindergesicht als Zeichen der Hoffnung zu geben. Aus heutiger Sicht sei dies besonders wichtig, die Angst vor dem Fremden abzubauen, ergänzt Produzent Walter Sittler.