Es ist gerade einmal 8.30 Uhr. Gleich im Dutzend spucken die großen Reisebusse die Schüler aus allen Regionen der Südwestecke am Höchsten aus. Wintersport oder einfach Spaß im Schnee ist angesagt. Für nicht wenige der Migrantenkinder ist es der erste wirkliche Kontakt mit dem Schnee. Die zehnte Auflage des Festivals „Schulen im Schnee“, ausgerichtet vom Skiverband Schwarzwald, bietet an diesem Tag einen etwas anderen Stundenplan. Rodeln statt Mathe, ein Schnupperkurs in Ski Alpin statt Englisch – die über 2200 Pennäler haben einen großen Spaß.
Gut eingepackt in die richtige Wintersportbekleidung, können auch die schlappen zehn Grad Minus am Feldberg an diesem frühen Morgen nicht die Spaßbremse geben. Über 100 ehrenamtliche Skilehrer, Ausbilder, Trainer und Helfer, gut erkennbar in den gelben Warnwesten, bemühen sich um einen reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung. Neben dem Aufbau der Stationen durch einen Teil der fleißigen Hände haben die Mitarbeiter der SVS-Geschäftsstelle mit der Ausgabe von Essensgutscheinen, Liftkarten und Helferausweisen reichlich zu tun. Geduldig werden die unzählbaren Fragen der Lehrer, Betreuer und Schüler beantwortet. Und dann gegen 10 Uhr ein weiterer Höhepunkt. Martin Schmitt, der vierfache Weltmeister im Skispringen, ist am Seebuck angekommen, gibt den interessierten Kindern Einblicke ins Skispringen. Und wagt selbst mit Alpinski einen Sprung über die kleine Schneeschanze. Etwa ein Dutzend der Schüler tut es ihm nach, da kann auch der eine oder andere Sturz nicht auf die Stimmung drücken. „Ein tolle Veranstaltung, ich finde es wahnsinnig schön hier beim Festival“, sagt der Team-Olympiasieger von Salt Lake City. Sprachs, und gab bereitwillig Autogramme, stand für genauso viele Selfies vor Ort zur Verfügung.
Etwas sportlicher ging es zu beim Landesfinale „Jugend trainiert für Olympia“, ausgerichtet vom SC Waldau. Mit Ehrgeiz und Spaß wurde bei einem Riesenslalom um den Einzug in das Bundesfinale duelliert.
Der hektischen Betriebsamkeit am frühen Morgen ist im Laufe des Vormittags verflogen, „so jetzt läuft alles nach Plan“, zeigt sich OK-Chef und SVS-Vizepräsident Helmut Bähr zufrieden. Lobende Worte gab es von Präsidiumssprecher des SVS, Manfred Kuner: „Ein toller Skitag mit ebenso tollen Erlebnissen, bei denen ich sehr viele begeisterte Kinder im Schnee gesehen habe“, sagte der zum ersten Mal beim Festival anwesende Präsidiumssprecher, der im Oktober für das Präsidentenamt kandidieren wird.