Seit 2005 gehen Kinder, die nicht ganz so viel Glück mit der Gesundheit haben, mit ihren Angehörigen regelmäßig in die Luft. Und das wörtlich, denn der Luftsportverein Schwarzwald Baar (LSB) lässt an Krebs erkrankte Kinder, die sich wieder auf dem Weg der Besserung befinden, einmal überirdisch die Gedanken an ihre Krankheit vergessen.
Um das Jahr 2000 hatte der LSB eine sehr engagierte junge Fliegerkameradin in ihren Reihen. Und dieses fröhliche Mädchen erkrankte an Krebs und verstarb mit nur 24 Jahren letztlich an den Spätfolgen dieser Krankheit. So entstand der Kontakt zum „Förderverein für krebskranke Kinder“ in Freiburg, da die Mutter der verstorbenen Pilotin, Rosemarie Steurenthaler, viele Jahre dort im Vorstand aktiv war.
Den Förderverein unterstützt
„Zunächst hatten wir den Förderverein durch Rundflüge unterstützt, die im Rahmen einer Tombola verlost wurden“, so der Ausbildungsleiter des Vereins, Klaus Ickert. „Doch die Terminabstimmung gestaltete sich recht schwierig, da die Faktoren Wetter, Zeitplan, Passagier und Pilot zusammenpassen mussten.“
Auch Geschwister sind dabei
So organisierte die LSB ab 2005 einen festen Termin – Voraussetzung das Wetter passt – einen Tag, an dem die Rundflüge angeboten werden. „Erst da wurde uns auch bewusst, wie wichtig es ist, auch die Geschwister der erkrankten Kinder mitfliegen zu lassen und miteinzubeziehen. Schließlich sind sie es, die sehr viel zurückstecken müssen“, so Ickert. Früh beteiligte sich dann auch die am Flugplatz Donaueschingen ansässige Flugschule Nikolaus mit ihren Flugzeugen und Piloten. „Es wurde zu einem großen Erfolg, bis zu 60 Kinder fliegen wir mittlerweile durch die Luft.“ In diesem Jahr geht es bereits zum 15. Mal zum Kinderfliegen. „Die strahlenden Gesichter der Kinder und die fröhlich gesellige Atmosphäre beim begleitenden Grillfest belohnen für die aufwendige Vorbereitung“, schwärmt Ickert. Er selbst sitzt natürlich auch am Steuerknüppel, „und manch ein Elternteil, das zur Beruhigung der Kinder ebenfalls im Flieger Platz nimmt, freut sich über einen Rundflug“. Für eine halbe Stunde erleben die Kinder die Leichtigkeit des Seins, trotz schweren Schicksals. Sie genießen die herrlichen Ausblicke und scheinbar grenzenlose Freiheit über den Wolken.
Noch einmal emotional wird es dann, wenn die zahlreichen handgeschriebenen Briefe im Nachgang die Piloten erreichen. „Da sind alle Mühen und finanziellen Aufwendungen seitens der Piloten sehr schnell vergessen, wenn man sich so durch die Kinderbriefe liest.“
Luftsportvereinigung
Die Luftsportvereinigung Schwarzwald-Baar (LSB) besteht seit rund 50 Jahren und hat heute etwa 160 Mitglieder. Der Vereinssitz ist Villingen-Schwenningen, geflogen wird am Flugplatz in Donaueschingen. Die LSB besitzt dort ein Segelfluggelände, eine Flugzeughalle, fünf Segelflugzeuge, ein Motorflugzeug sowie einen Motorsegler und drei Ultraleichtflugzeuge. Die LSB bildet zudem auch aus. (rom)