Anita Reichart und Guy Simon

Stille Mahnwache zum Jahreswechsel: Wer am Neujahrstag die altehrwürdige Bregbrücke in Wolterdinger anvisiert hat, staunt nicht schlecht. Auf beiden Seiten zieren Fotos auf denen der Brückenheilige Sankt Nepomuk abgebildet ist, das Brückengeländer. Die Unterschrift lautet "Brücke achten, statt schlachten", Gelbweste Nepomuk.

Wie ja bekannt, ist die Bregbrücke marode. Das Regierungspräsidium Freiburg sieht in einer Sanierung keine Lösung auf Dauer. Daher soll das ortsprägende Bauwerk verschwinden.

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Hubert Mauz steckt hinter Pseudonym

Doch hinter diesem Pseudonym versteckt sich keine Bürgerinitiative, sonder für diese Aktion zeigt sich der Wolterdinger, Hubert Mauz, verantwortlich. "Dies ist eine rein private Angelegenheit", gibt der Bauingenieur zu verstehen. Und dies sei nur eine Vor-Aktion gewesen, fügt er an. Denn er sei mit dieser Entscheidung nicht einverstanden. Aber auch noch sehr viele hochkarätige Leute würden sich für das, salopp ausgedrückt, Dagegenstemmen, engagieren, so Mauz.

„Brücke achten, statt schlachten“, Gelbweste Nepomuk - so steht es auf den Schildern entlang der Bregbrücke. Bild: Anita Reichart
„Brücke achten, statt schlachten“, Gelbweste Nepomuk - so steht es auf den Schildern entlang der Bregbrücke. Bild: Anita Reichart

Weitere Aktionen sind geplant

Näheres will der Heimatforscher noch nicht preisgeben. Nur so viel: Er sei dabei alle Akten und Aussagen auch in schriftlicher Form zusammenzustellen, was noch etwa zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen werde. Dann käme es zu einer großen Aktion, denn es habe viele Dinge gegeben, die extrem schief gelaufen seien.

Das sagt der Ortsvorsteher

"Wir leben in einer Demokratie und jeder hat das Recht, seine Meinung frei zu äußern", kommentiert Ortsvorsteher Reinhard Müller die Aktion. "Unterm Strich muss dann die Mehrheit entscheiden."

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Auch der Baarverein zeigt am Thema großes Interesse. Er lädt am Samstag, 23. Februar, bei der Bregbrücke, um 14 Uhr zu einem historischen Gespräch ein. Zur Geschichte und Konstruktion der ersten Stahlbetonbrücke in Baden, referieren Clemens Joos, Kreisarchivar aus Villingen-Schwenningen und Architekt Lukas Gäbele aus Donaueschingen.

Ortsvorsteher Reinhard Müller wird sich bei der ersten Ortschaftsratsitzung am Samstag, 12. Januar, um 15 Uhr im Vereinshaus, zur Sache äußern.