Wirtschaft, Kommunalpolitik und Vereine – wenn man das Engagement von Hansjürgen Bühler betrachtet, dann fragt man sich schon: Wie hat er überhaupt die Zeit gefunden, sich in all diesen Bereichen weit über das übliche Maß hinaus zu engagieren? Und so ist es nicht verwunderlich, dass 2008 der damalige OB Thorsten Frei von einer „markanten Persönlichkeit mit Vorbildcharakter“ sprach, als er Bühler die Ehrenbürgerwürde verlieh. Es gebe nur wenige Personen, in deren Biografie sich so viele gemeinschaftsbezogene Eigenschaften und Taten und eine so große Vielfalt des Engagements widerspiegeln, wie dies bei Hansjürgen Bühler der Fall sei.

Bei all seinem kommunalpolitischen Engagement wird oft vergessen, dass Bühler auch ein „Mann der Wirtschaft“ war. Sein Name ist eng mit der Geschichte der Max Stegmann GmbH verbunden, doch seine Karriere startete der älteste Sohn des Donaueschinger Stadtmüllers in Stuttgart und im schweizerischen Lausanne. Als Exportgruppenleiter der Firma Dual führte ihn sein Weg quer durch ganz Europa. 1969 zurück in die Heimat und zu Stegmann. Dort stieg der Industriekaufmann die Karriereleiter hinauf – bis zum Geschäftsführer. Die Erfahrungen, die er in der freien Wirtschaft gesammelt hat, haben Bühler auch immer in der Kommunalpolitik geholfen. Das Auftreten, die Begegnungen und wie man mit den Menschen spricht.

Als 1968 Hansjürgen Bühler in den Donaueschinger Gemeinderat gewählt wurde, war die Stadt noch eine andere: Klinikum, Lehrerakademie, Realschule, Stadtbibliothek, Parkschwimmbad, Altenheim St. Michael – all das gab es damals noch nicht. Viel hat sich in Donaueschingen verändert, in den 40 Jahren, in denen Bühler als Stadtrat tätig war – und stets hat er immer an vorderster Front mitgewirkt. Der FDP gab er 36 Jahre als Fraktionssprecher und 32 Jahre als Vorsitzender eine unverwechselbare und äußerst deutliche Stimme, die nicht zu überhören war. Anekdoten gibt es aus dieser Zeit reichlich: Aldi sucht einen Ort für eine Niederlassung. Bühler reist mit einer städtischen Abordnung zu Karl Albrecht, bemerkt, dass dieser gern Golf spielt. Und so bekam die Stadt nicht nur das Aldi-Zentrallager, sondern auch noch den Öschberghof. „So etwas wäre heute gar nicht mehr möglich.“

Neben der Wirtschaft und der Kommunalpolitik schlägt Bühlers Herz auch für die Vereine: Ob es nun die Sportvereinigung, der Kirchenbauverein oder der Internationale Schwarzwald-Marathon war, Bühler brachte sich in den unterschiedlichesten Bereichen ein. Doch nicht nur in vorderster Reihe war er tätig, mehr als 30 Vereine unterstützte er auch durch seine Mitgliedschaft.

Doch wie hat er es nun geschafft, all das unter einen Hut zu bringen? Ohne seine Frau Heidi wäre vieles nicht möglich gewesen. Sie hielt ihm den Rücken frei, kümmerte sich um die beiden Töchter und ist bis zum heutigen Tag seine wichtigste Ratgeberin – und manchmal auch die größte Kritikerin.