Jungen und einheimischen Familien zu ermöglichen, sich ihren Traum vom Eigenheim zu erfüllen: Das gehört zu den wichtigsten Aufgaben, die eine Kommune für ihre Bürger zu erledigen hat. Das Blumberger Rathaus und der Gemeinderat haben auf die sehr große Nachfrage nach Baugrundstücken reagiert und in Hondingen ein Neubaugebiet auf den Weg gebracht. Für die dort möglichen 15 Bauplätze billigte der Gemeinderat jetzt den Entwurf des Bebauungsplans Kirchberg II. Das neue Wohngebiet am südöstlichen Siedlungsrand von Hondingen ist rund 1,6 Hektar groß.
Durchschnittliche Grundstücksgröße beträgt 642 Quadratmeter
Zunächst waren 15 Einfamilienhäuser in dem neuen Wohngebiet vorgesehen und auch die Firstrichtungen verbindlich festgelegt. Um auf neue Bautrends und aktuelle Vorstellungen von Bauherren besser reagieren zu können, hat der Gemeinderat mehrheitlich einige Änderungen im Vergleich zum ursprünglichen Bebauungsplan-Entwurf beschlossen. Die Grundstücksgrößen sind jetzt zwar etwas kleiner (im Durchschnitt 642 Quadratmeter), dafür sind die Baufenster in der neuen Variante flexibler zugeschnitten und ermöglichen mehr Freiheit bei der Anordnung der Gebäude. Auch haben Bauherren jetzt einen größeren Spielraum, wo sie eine Garage hinbauen und wie sie die Zufahrt auf ihr Grundstück gestalten wollen.
Flach- und Tonnendächer haben keine Chance
Auch bei der Dachneigung wurde nachjustiert. Die sollte zunächst 20 bis 45 Grad betragen. Doch da Häuslebauer im Augenblick dazu tendieren, zwei Vollgeschosse zu planen, schreibt der Bebauungsplan nun eine maximale Dachneigung von 15 Grad vor. So bleiben Flach- und Tonnendächer ausgeschlossen. Das geht auf den Wunsch des Hondinger Ortschaftsrats zurück, der so für ein einheitliches Ortsbild sorgen möchte. Festgeschrieben hat der Gemeinderat eine Wandhöhe von maximal 8.50 Meter und eine maximale Firsthöhe von 8 Metern. So werden die erwünschten geneigten Dächer ermöglicht und ein drittes Geschoss als „Nicht-Vollgeschoss“ verhindert.
Quadratmeterpreis dürfte bei 130 bis 140 Euro liegen
Weitere für Bauherren wichtige Bestimmungen: Pro Wohneinheit über 60 Quadratmeter müssen sie zwei Stellplätze nachweisen. Außerdem muss je angefangener 500 Quadratmeter Grundstücksfläche mindestens ein Laubbaum gepflanzt werden. Für Regeln, die die auch in Blumberg und den Stadtteilen immer häufiger vorkommenden Steingärten verhindern, konnten sich die Räte nicht durchringen. Auch das Rathaus hat in seiner Sitzungsvorlage keine Vorschläge gemacht, um die monotonen und umstrittenen Kieswüsten zu verhindern.
Zwar stehen die Erschließungskosten noch nicht fest, doch sicher ist: Die Baulandpreise im neuen Hondinger Wohngebiet werden über dem aktuellen Niveau in den Stadtteilen liegen. Bürgermeister Markus Keller rechnet mit einem Quadratmeterpreis von 130 bis 140 Euro.
Streitpunkte
Wie soll die Erschließungsstraße des neuen Baugebiets aussehen? Festgezurrt wurde lediglich, dass sie eine Breite von sieben Metern (Fahrbahn plus Seitenstreifen) haben wird. Doch sollen Parkbuchten ermöglicht werden und Bäume entlang der Straße stehen? Und wie sieht die beste Lösung für den Winterdienst aus? Die Diskussion uferte aus und Hondingens ehemaligem Ortsvorsteher Horst Fürderer platzte irgendwann der Kragen: „Man könnte meinen, bei uns sei neun Monate im Jahr Winter“, so der Gemeinderat. Das Gemium einigte sich, darüber später zu entscheiden. (hon)