Sabine Naiemi

Die ersten Bürgermasken wurden heute am Albert-Schweitzer-Haus in Bad Dürrheim von den Initiatoren der Aktion (Mehrgenerationenhaus und Stadtverwaltung) persönlich ausgegeben.

„Bürgermeister Jonathan Berggötz, Angelika Strittmatter und Wolfgang Götz vom Vorstand des Generationentreffs Lebenswert sowie Uwe Hüls, Sachgebietsleiter Soziales bei der Stadtverwaltung, erfuhren einen kontinuierlichen, aber bearbeitbaren Andrang an der Verteilstation“, teilt Alexander Stengelin mit, der Referent des Bürgermeisters.

Bei der Ausgabe der ersten Bürgermasken helfen (von links) Angelika Strittmatter, Bürgermeister Jonathan Berggötz, Uwe Hüls und Wolfgang ...
Bei der Ausgabe der ersten Bürgermasken helfen (von links) Angelika Strittmatter, Bürgermeister Jonathan Berggötz, Uwe Hüls und Wolfgang Götz. Bilder: Stadtverwaltung

Rund 100 Masken an über 60 Personen wurden im ersten Schritt verteilt. „Das ist bearbeitbar“, sagt Uwe Hüls. Man wisse bei so einer Aktion nicht im voraus, wie viele Leute dann tatsächlich kommen und nach der Ankündigung der Maskenpflicht in Baden-Württemberg, hatten die Beteiligten kurz die Sorge, überrannt zu werden. Dem war nicht so und die zum Start vorrätigen 673 Mund-Nase-Masken reichten für die erste Verteilaktion gut aus.

Ganz bewusst wurde die Berechtigung für eine solche Maske auch von vornherein eingeschränkt. Vorrangig bekommen aktuell ehrenamtlich tätige Personen, Menschen die hilfsbedürftige Angehörige betreuen und sozial benachteiligte Personen (Hartz IV-Empfänger, Arbeitslose, Personen mit geringem Einkommen oder kleiner Rente) maximal zwei Gesichtsmasken pro Haushalt. Die Masken werden kostenlos abgegeben, Spenden werden aber gern entgegengenommen und sollen den fleißigen Näherinnen zugute kommen, die auf ehrenamtlicher Basis die Nadeln glühen ließen.

Die Masken stammen von aktuell 44 Näherinnen, die vom Mehrgenerationenhaus Lebenswert koordiniert und mit Nähanleitungen ausgestattet sind sowie von der Stadtverwaltung mit Stoffen versorgt werden. „Wir bringen den Damen zunächst ein Starterset für etwa zehn Masken. Die fertigen Masken holen wir dann wieder ab“, erklärt Koordinator Uwe Hüls. Manche der Damen würden echt wie im Akkord arbeiten. Hüls: „Da bekommen wir fast täglich einen Anruf, dass wieder welche fertig sind.“

„Ich freue mich vor allem über die gute Zusammenarbeit unseres Sachgebiets Soziales mit dem Mehrgenerationenhaus Lebenswert und den Näherinnen“, sagt Bürgermeister Jonathan Berggötz. „In Bad Dürrheim gilt nicht nur „Wo täglich neue Kräfte wachsen“ – hier wachsen auch täglich tolle neue Ideen wie diese“, findet er. Was als kleine Idee von Einzelnen begann, sei nun eine wichtige Unterstützung.

Angelika Strittmatter freute sich darüber, dass hier die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit bürgerschaftliches Engagement gelingen kann. „Dass die Stadt hier die gesamte Logistik mit Stoffbeschaffung, Verteilung und Einsammlung der fertigen Masken übernimmt, ist keine Selbstverständlichkeit“, meint sie. Sie sei stolz auf so viele engagierte Bürgerinnen, die das ganze möglich machen. „Sie sind die Heldinnen dieser Aktion“, so Strittmatter.

„Ganz super“ findet der Bad Dürrheimer Martin Tobey die Verteilung. Er leide an Multipler Sklerose und sei erwerbsunfähig und freue sich, dass er nun auf diesem Weg eine Maske für sich und seine Frau bekomme. Er hatte von der Verteilung aus der Zeitung erfahren. „Ich finde es auch ganz toll, dass sich der Bürgermeister hier so einbringt. Das ist tip top“, lobt Tobey.

Auch Benjamin Lindemann freut sich über seine neue rote Maske. Er ist aktuell für einen Klinikaufenthalt in Bad Dürrheim, kümmert sich aber ab nächster Woche wieder um seinen Vermieter. „Der ist schon etwas älter und ich gehe für ihn einkaufen. Ich finde das eine ganz tolle Aktion. Ich hätte sonst nämlich nicht gewusst, wo ich hier eine solche Maske herbekomme“, so der Radolfzeller, der zufällig von der Aktion erfahren hatte und die Chance gleich nutzte.