Es war ein großes Thema, das beim Gang über den Tengener Josefsmarkt immer wieder zur Sprache kam: Die Windräder für Tengen-Watterdingen. Wegen der zeitgleich im Rathaus stattfindenden Abstimmung waren auf dem Markt verschiedene Tengener zu sehen, die über das Für und Wider des Standortes in Watterdingen diskutierten. Mit der einen Hand gestikulierten sie dabei wild, während sie in der anderen Hand eine frisch gegrillte Wurst vom Schwarzwaldverein oder eine Tüte Magenbrot hielten.
Ein anderes großes Thema war der Coronavirus. Es war eine gewisse Unsicherheit unter den Besuchern zu spüren: Soll man dem Bekannten, den man seit Jahren wieder sieht, nun die Hände schütteln? Oder doch besser nicht?
Marktgebiet ist jetzt größer
Der Josefsmarkt war der Auftakt in die Marktsaision im Hegau. Bei strahlendem Sonnenschein war der Festplatz, auf dem die Besucher parkten, bald ziemlich voll beparkt. Die Straßen zwischen Sparkasse und Hinterburgturm füllten sich. Neu wurde das Gebiet für den Markt vergrößert. So fängt er bereits auf der Höhe des Evangelischen Gemeindehauses an.

Dort hat die Gärtnerei Sigrid und Henry Häusler aus Tengen ihren Stand. „Früher war unser Stand weiter unten. Dort war es aber immer schwierig zum beladen. An dieser Stelle ist das viel einfacher“, erläutert Häusler. An der neuen Stelle empfangen seine bunten Blumen die Besucher als die ersten Frühlingsboten des Marktes. „Die Tulpen sind in Tengen gewachsen“, erklärt Häusler und reicht einen Strauß an eine Besucherin weiter. Diese Besucherin ist Lioba Stihl aus Tengen. Sie äußert: „Ich freu mich schon wieder aufs Gärtnern nach dem Winter.“
Händer sind zufrieden
Ein anderer Marktbesucher ist Klaus Schultheiß aus Tengen-Wiechs. Er äußert: „Auf dem Josefsmarkt trifft man immer viele Leute, die man kennt.“ Neben Bastalarbeiten am Stand der Kindertagesstätte gibt es Leckereien aus Südtirol, sowie frisch gebackene Dünnele. Eine Besucherin, die auf dem Markt fündig wurde, ist Tamara Büttner aus Tengen. „Ich habe Gästehausschuhe gefunden“, sagt sie und strahlt.
Die Händler zeigen sich durchweg zufrieden mit dem Verlauf des Marktes. Walter Zepf, der als Vorsitzender am Stand des Schwarzwaldvereines Würste grillt, fasst zusammen: „Wir sind angenehm überrascht, dass so viele Besucher gekommen sind.“ Letztes Jahr am Josefsmarkt war das Wetter ziemlich stürmisch. Manche Marktstände mussten deshalb früher einpacken.
In Bad Säckingen sehr wenige Besucher
An einem Stand unterhalb des Tengener Stadttores bietet Maria Merz aus Hüfingen-Mundelfingen verschiedene Dekorations- und Geschenkartikel. „Wir waren gerade an einem Markt in Bad Säckingen„, vergleicht sie. Dort waren sehr wenige Besucher. Wohl wegen des Coronavirus, wie sie vermutet. „Hier in Tengen beim Josefsmarkt läuft es gut. Die Besucher kommen. Es sind viele Stammkunden dabei.“

Einer, der am Stand von Maria Merz stehen bleibt ist Franz-Josef Zeller aus Tengen. Er ist in der Landwirtschaft aufgewachsen – und lacht von Herzen, als er ein Schild sieht. Gerne lässt er sich damit für den SÜDKURIER fotografieren. Auf dem Schild steht: „Wer Bier trinkt, hilft der Landwirtschaft.“