Die Radwege in und um Stockach sorgen immer wieder für Kritik. In der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses brachten die Mitglieder mehrere Anmerkungen ein, als es um die Kenntnisnahme der Fortschreibung des Radewegekonzepts ging. Dieses Mal ging es vor allem um Kritik an unnötigen Umwegen für Radfahrer.
Grünen-Rätin Alice Engelhardt lobte zwar, dass in der Stadt viel für Radfahrer gemacht worden sei. Sie finde es aber schade, dass Radfahrer immer zur Seite geschickt würden. Lange Strecken mit Umwegen seien nicht so attraktiv. „Kurze, sichere Strecken wären besser“, sagte sie.
Umwege sind nicht vermeidbar
Bürgermeisterin Susen Katter erläuterte, warum das oft nicht möglich sei. Straßen könnten für Radwege nicht beliebig verengt werden. Zudem seien Straßen wie die vielbefahrene Radolfzeller Straße (B313) gefährlich für Radfahrer.
Obwohl CDU-Rat Jürgen Kragler das Platzproblem sah, merkte er an, dass zwei Kilometer Umweg dafür sorgen würden, dass manche das Fahrrad dann doch lieber stehenlassen. Zickzack-Wege durch den Wald würden ebenso vermieden. Aus der Reihe der Ortsvorsteher kam noch der Wunsch nach einer besseren Beschilderung der Radwege auf, die durch den Wald führen.
Gefahrenpotenzial in Zizenhausen?
Während die Bürgermeisterin betonte, das Radwegekonzept werde fortschreitend fortgeschrieben, kamen noch andere Punkte auf. CDU-Rat Michael Junginger erkundigte sich, ob nicht etwas gegen „die hoppeligen Radwege“ in Zizenhausen getan werden könnte. Susen Katter erklärte jedoch, das sei eigentlich gewollt, damit die Radfahrer anhalten, ehe sie vom Radweg auf die Straße fahren. Er sah trotzdem Gefahrenpotenzial.
Und das Konzept zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur? Das gibt es bereits seit 2013 und wird immer wieder fortgeschrieben. Es beinhaltet einen Katalog mit 27 Maßnahmen, von denen in den vergangenen elf Jahren bereits 20 Maßnahmen umgesetzt wurden, so die Sitzungsvorlage.
Was umgesetzt wurde und was nicht
Zu den umgesetzten Projekten gehören zum Beispiel die Schutzstreifen für Radfahrer in der Dillstraße oder der Tuttlinger Straße, wo die Fahrbahnbreite ausreichend ist. Auf einer Liste kommender Maßnahmen steht unter anderem ein Radwegbau als Verbindung der Kindergartenstraße und des Reiserwegs. Am Bahnhof soll es eine E-Bike-Ladestation geben, aber der Zeithorizont ist noch nicht klar. Zudem soll mit einer Radstation eine Infotafel zum Radwegenetz kommen.
Eine Tabelle enthält auch einige Punkte, die nicht realisierbar sind. Dazu zählt die in der Sitzung angesprochene Radolfzeller Straße. Auch in der Winterspürer Straße wird eine Markierung von Schutzstreifen als nicht realisierbar aufgeführt, ebenso sei eine Umgestaltung des Schiesser-Knotens nicht möglich.