Zum Abitur haben sich Abschlussjahrgänge ja schon vieles überlegt – ausgefallene Abi-Streiche und bunte Motto-Tage zum Beispiel. Aber Bierbrauen stand in Stockach noch nie auf der Agenda der jungen Leute – bisher zumindest. Nun verkauft der aktuelle Abiturjahrgang am Nellenburg-Gymnasium sein eigenes Stufenbier.
Tatsächlich handelt es sich bei dieser außergewöhnlichen Aktion um das Ergebnis einer Marketingaktion. „Wir haben zur Finanzierung unserer Abi-Zeitung Sponsoren gesucht und haben dazu rund 300 Firmen angeschrieben und um eine Anzeige gebeten,“ erklärt Noreen Machui, eine der Initiatorinnen. Daraufhin hätten sich 30 Firmen gemeldet, unter anderen Inselbier von der Insel Reichenau.
Diese wollte aber kein Inserat schalten, sondern machte den Vorschlag, für uns ein eigenes Stufenbier zu brauen. „Wir haben diesen Vorschlag gerne aufgegriffen“, erklärt Lukas Maier, der auch dem Organisationsteam angehört. „Wir haben 2300 Flaschen mit 0,3 Litern brauen lassen und diese bei verschiedenen Aktionen verkauft,“ erzählt das Teammitglied Leon Brauer. Unter anderen gab es Verkaufsaktionen vor einem Stockacher Supermarkt, während einer Musicalaufführung im Gymnasium und über das Internet. Tatsächlich seien bereits fast alle Biere verkauft. Sie hätten sich nur ein paar Kisten für den Abi-Ball am 2. Juli in der Jahnhalle reserviert.
Gemeinschaftserlebnis stand im Vordergrund
Was ist nun das Besondere an der Aktion und an dem gebrauten Hellen? Noreen Machui betont, dass nicht der Gewinn im Vordergrund dieser Aktion stand, sondern das Gemeinschaftserlebnis. „Wenn wir uns in der Brauerei trafen, dann hatte es richtigen Event-Charakter,“ erzählt Noreen. Zum Brauen seien nur regionale Produkte verwendet worden. So wurde zum Beispiel der Mandarina-Hopfen aus Tettnang verwendet.
Das Bier hat übrigens einen spanischen Namen: La casabi de papel – in Anlehnung an die Netflix-Serie „Haus des Geldes“. Dass nicht der Gewinn im Vordergrund der Aktion stand, dürfte die jungen Leute auch vor Umsatzsteuerzahlungen wie beim Kuchenverkauf verschonen: „Sollte doch etwas übrig bleiben, werden wir es zur Finanzierung unserer diversen Abi-Aktivitäten verwenden,“ erklärt Lukas Maier.