Jetzt ist der Storchenbrunnen endlich da, wo er hingehört! Mitten auf dem Platz vor dem Rathaus. Storchenzunftmeister Markus Löffel hat bei der Machtübernahme vor dem Rathaus am Schmutzige Dunschtig zunächst eine ernüchternde Bilanz der Steißlinger Brunnenlandschaft gezogen. Der Brunnen vor dem Bürgerhaus sei lediglich eine Vertiefung, in der sich, wenn es geregnet habe, eine Pfütze Wasser bilde. Und auch die Brunnen vor der Seeblickhalle und bei der Schule gäben kein überzeugendes Bild ab.

Firma Storchenbau macht den Job

Deshalb, so Zunft(bau)meister Löffel, brauche Steißlingen wieder einen stattlichen Storchenbrunnen, denn ihrer musste dem Gesundheitshaus weichen. „Ihr hond uns den klaut. Wir wollen unseren Storchbrunnen zurück“, erklärte er vor einer johlenden Narrenschar. Und da die Brunnenbutzer aus dem Gemeinderat das nicht auf die Reihe bekämen, müsse die Zunft nun übernehmen. Denn das Motto der diesjährigen Fasnacht in Steißlingen lautet „Ebbert mo den Job halt mache“.

Der Storchenbrunnen hat wieder einen festen Platz in Steißlingen – direkt vor dem Rathaus.
Der Storchenbrunnen hat wieder einen festen Platz in Steißlingen – direkt vor dem Rathaus. | Bild: Weiß, Jacqueline

Dem widersprach Bürgermeister Benjamin Mors: „Mir vom Rathaus machet unseren Job: Mir schaffet wie die Brunnenbutzer.“ Er wolle ungern zweit- oder gar drittklassigen Bauarbeitern die Geschicke der Gemeinde überlassen. Der Zunftmeister sah das anders. Das Rathaus leiste höchstens einen Beitrag in Sachen Energie sparen: „Ihr schlofet jo de ganz Tag.“ Und im Gemeinderat säßen so einige Energiesparlampen. Deshalb hat die Firma Storchenbau die Initiative ergriffen und kurzerhand eine Storchen-Metallskulptur in einem aufblasbaren blauen Kinderbecken als Storchenbrunnen aufgestellt.

Diese Köchinnen lassen die Gerüchteküche von Steißlingen brodeln.
Diese Köchinnen lassen die Gerüchteküche von Steißlingen brodeln. | Bild: Weiß, Jacqueline

Die bunte Narrenschar hatte vor dem Rathaus ihre Freude am närrischen Spektakel auf der Bühne und viele waren in fantasievollen Kostüme zum Motto erschienen: Einige Köchinnen ließen auf ihrem Wagen die Gerüchteküche brodeln, viele Putzfrauen und Straßenkehrer machten ihren Job und einige Punks hatten Null Bock auf Arbeit. Eine Abordnung des Musikvereins sorgte wieder gekonnt für Stimmung vor dem Rathaus.