Die Fraktion der Grünen im Singener Gemeinderat hat eine Anfrage an Oberbürgermeister Bernd Häusler gestellt und bittet darin um einen Bericht der Verwaltung zur aktuellen Situation des Einzelhandels in der Singener Innenstadt. Durch die aktuelle Mitteilung zur Schließung des Modegeschäfts Heikorn und der Filiale der Deutschen Bank sehe die Fraktion dringenden Handlungs- und Diskussionsbedarf hinsichtlich der Situation des Einzelhandels.
Im Vorgriff auf die angekündigte Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts bitte die Fraktion die Verwaltung zur Leerstandsituation, zum Vermarktungskonzept, zur Händler-Gemeinschaft City-Ring, zum Austausch mit Immobilieneigentümern, zur Kooperation relevanter Akteure, zu innovativen Innenstadtkonzepten, zur Kaufkraftprognose zu berichten und inwieweit „Neumieter“ wie Barber-Shops oder Nagel-Studios in der Innenstadt in das Konzept eingebunden sind.
Wie viele Leerstände gibt es?
Die Grünen wollen unter anderem diese Fragen beantwortet wissen: Wie viele Leerstände verzeichnet das Leerstandsmanagement aktuell in der Singener Innenstadt? Inwieweit wird das „Exposé Innenstadt“ noch aktiv genutzt, um interessierte Händler oder Betreiber anzusprechen? Wie vital ist die bestehende Interessensgemeinschaft City Ring und gibt es neue Initiativen oder Entwicklungen innerhalb dieser Gemeinschaft? Gibt es einen regelmäßigen „Runden Tisch“ oder andere Formate des Austauschs mit Eigentümer von Innenstadtimmobilien? Wie ist der aktuelle Stand der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftsförderung, Händlerschaft und dem Quartiersmanagement? Welche neuen Konzepte zur Belebung der Innenstadt, wie Popup-Stores, Co-Working-Spaces, Kultur- und Bildungsräume oder Händlerkooperationen werden aktuell verfolgt oder sind in Planung? Ist die im „Exposé Innenstadt“ genannte Kaufkraftprognose von plus 6,6 Prozent bis zum Jahr 2025 noch aktuell?
Ein „Weiter so“ reiche nicht
Der Grünen begründen ihre Anfrage damit, dass der Strukturwandel im Einzelhandel dynamisch verlaufe und Städte wie Singen vor große Herausforderungen stelle. Neben dem fortschreitenden Online-Handel wirke sich auch der demografische Wandel und verändertes Konsumverhalten auf die innerstädtischen Handelsstrukturen aus. Ein einfaches „Weiter so“ reiche nicht aus. Neben der Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts bedürfe es möglicherweise auch Zwischenschritte und Räume, um kreative Lösungen und neue Konzepte zu erproben.