Fachleute nennen das „Love-Scamming“, der englische Ausdruck wird für eine moderne Form des Heiratsschwindlers verwandt. Dabei werden gefälschte Profile in Singlebörsen dazu benutzt, den Opfern Verliebtheit vorzugaukeln. Alles mit dem Ziel, Geld ohne Gegenleistung zu erlangen.
So erging es der Seniorin aus Radolfzell. Im November 2019 habe sie einen Mann über das Internet kennengelernt, der vorgab, aus Schweden zu kommen. Er drängte er die Seniorin, sie mit Geld zu unterstützen. Der angebliche Schwede gab vor, für eine Vertragsverlängerung seines Goldlagers in Italien 5000 Euro zu benötigen. Daraufhin überwies die Frau den Betrag auf ein Konto in Italien. Anschließend habe sich eine angebliche Sicherheitsfirma des angeblichen Goldlagers mit der Seniorin in Verbindung gesetzt und forderte von ihr eine Liegegebühr für das Gold in Höhe von 20.000 Euro. Die von der Seniorin daraufhin gestellte Kreditanfrage bei ihrer Bank wurde aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters abgelehnt. Der Kontakt zu dem Mann brach ab.
Kurze Zeit später lernte die Frau über das Internet einen Mann kennen, der angab, als Arzt für die UN in Bagdad zu arbeiten. Für die Einreise nach Deutschland gab er nach mehreren Liebesbekundungen an, 3000 Euro zu benötigen. Die Seniorin überwies den geforderten Betrag. Im weiteren Verlauf des Kontaktes forderte der Unbekannte weitere 5000 Euro. Diese Überweisung wurde von einem Bankangestellten abgelehnt. Aufgrund der Verdachtsmomente hat die Bank die Tochter der Seniorin informiert. Diese zeigte den Sachverhalt schließlich bei der Polizei an.