In den vergangenen 25 Jahren haben 775 Meisterschüler die Radolfzeller Sommerakademie durchlaufen. Heuer werden aus zwölf verschiedenen Ländern 19 Schüler von drei Musikprofessoren auf der Violine, auf dem Violoncello und am Klavier unterrichtet.
Publikum ist begeistert von Konzert
Acht von ihnen brachten bei einem Open-Air-Konzert mit Klaviersonaten, Violinkonzerten sowie Balladen und Zigeunerweisen den Gerberplatz zum Vibrieren. Meisterschüler aus Deutschland, Japan und Argentinien präsentierten einem begeisterten Publikum ihre Künste in zum Teil höchsten Schwierigkeitsstufen.
Mit einer Sonate des Ungarn Zoltán Kodály tauchten die Zuhörer gleich zu Beginn des Konzertes mit Richard Verna auf dem Violoncello in eine neuzeitliche Komposition der Kammermusik ein. Ein heiteres und verspieltes Mozart-Rondeau präsentierte Lynn My Le Trinh Stiegler auf ihrer Violine.
Bravo-Rufe für Katharina von Behren
Mal kraftvoll, mal zart flutete Benedikt Rivinius am Klavier den Gerberplatz mit einer Ballade in d-moll von Johannes Brahms. Die ersten Bravo-Rufe ergatterte sich Katharina von Behren auf ihrer Violine mit den Zigeunerweisen von Pablo de Sarasate und ihrem rasanten Wechselspiel aus Streichen und Zupfen sowie mit dem enormen Tonumfang ihres Instrumentes.
Langer Applaus für Chopin-Sonate
Tomás Nessi zeigte sein Können auf 88 Tasten – mal schwungvoll, mal verträumt, mal abgerundet und wieder akzentuiert. Chopins letzte Klaviersonate ist eine Herausforderung, die vom Publikum mit einem lang anhaltenden Applaus belohnt wurde.
Mal dosiert und pointiert, mal im Fluss oder gegen die Stimmung der Klavierbegleitung – Hideaki Fujiwara entlockte mit der Sonate von Schostakowitsch in D-Moll ihrem Violoncello reiche Klangfarben. Leoš Janácek bedeutendste Sonate handelt von der Ahnung und dem Tod und wurde von Ryo Yamanishi meisterhaft am Klavier interpretiert. Das Open-Air-Konzert schloss mit Tschaikowskis Violinkonzert in D-Dur ab. Rika Tanimoto spielte das Finale mit großer Lebensfreude und rasantem Fingerspiel.