Ein jährlich wiederkehrendes Thema in öffentlichen Gemeinderatssitzungen ist die Investitionsplanung. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats aus Orsingen-Nenzingen ging es um das Haushaltsjahr 2022 und die Folgejahre. Kämmerin Gabriele Zimmer stellte die wesentlichen Bestandteile der Finanzplanung vor.
Investiert werden müsse in den Umbau und die Sanierung gemeindeeigener Wohngebäude, in denen unter anderem Geflüchtete unterkommen. Für den Neubau des Kunstrasenplatzes gebe die Gemeinde einen Zuschuss an den Sportverein.
Auch das Abwasserkanalnetz müsse erweitert werden, um eine Überlastung zu vermeiden. Zudem müssten für die Feuerwehr und den Bauhof neue Fahrzeuge beschafft und in Katastrophenschutzmaßnahmen investiert werden. Dazu zählte Zimmer die Beschaffung eines Notstromaggregats für die Wasserversorgung.
Diese Projekte müssen verschoben werden
Einige große Maßnahmen werden ins nächste Jahr verschoben, beispielsweise die Sanierung der Rebberghalle. Hierzu erklärte Gabriele Zimmer: „Wir haben einen Zuschussantrag gestellt, bekommen aber frühestens im Mai eine Mitteilung, ob wir in das Programm aufgenommen werden oder nicht.“

Und weil die Bauleitplanung noch nicht steht, werden Baumaßnahmen in den Sanierungsgebieten Weiher I und II ebenfalls erst 2023 erfolgen.
Grundschule könnte nächstes Jahr raumlufttechnische Anlage bekommen
Für die Feuerwehr sollen in diesem Jahr über den Landkreis auch die lange erwarteten digitalen Funkmeldeempfänger beschafft werden. Bei der Grundschule müsse man über die Beschaffung von Luftfiltern sprechen.
„Momentan haben wir welche angemietet bis Ende März und es gibt einen Ansatz für die Beschaffung für 2022. Alternativ planen wir für 2023 eine festinstallierte, raumlufttechnische Anlage.“
Wenn man sich zum Kauf entschließe, brauche man jetzt keine Luftfilter beschaffen, sondern könne diese weiter mieten oder im Sommer zeitweilig darauf verzichten, schlug Zimmer vor. Auch die jüngsten Einwohner werden bedacht: Die Kämmerin sagte, die Außenfläche am Ganztageskindergarten müsse kindgerecht gestaltet werden. Dabei solle auch ein Fluchtweg vom Obergeschoss in den Garten entstehen.
Weitere Investitionen, die getätigt werden müssen
Weitere Ausgaben entstehen durch die Instandhaltung von Straßen und die Steigerung der Personalkosten durch Tariferhöhungen. Diese spüre man bei 76 Beschäftigten deutlich, so Zimmer. Im Jahr 2022 sind Ausgaben von etwas über 3,5 Millionen Euro vorgesehen, denen Einnahmen von voraussichtlich gut 1,5 Millionen Euro entgegenstehen.
Ausgaben bereiten Kopfzerbrechen
Roman Roth (FWV) sagte, er hoffe, dass nicht alles ausgeben werde, was geplant sei. „In der derzeitigen Situation ist eine vorausschauende, maßhaltende Maßnahme notwendig.“ Er wünsche sich, dass die Gemeinde intensiv auf eine Erweiterung des Gewerbegebiets zuarbeite.
Auch Harry Metzger (FWV) betonte: „Wir müssen gucken, dass wir künftig mit den Ausgaben Maß halten, sonst sind wir bald nicht mehr auf dem guten finanziellen Stand der letzten Jahre.“ Der Gemeinderat beschloss die Investitionsplanung einstimmig.