Mehrere WhatsApp-Nachrichten gehen bei Klaus Traber ein. „Glückwunsch, du bist Zweiter geworden“, schreiben ihm Mitglieder des SV Gallmannsweil, der Sunnelöscherzunft Mühlingen sowie der Dorfgemeinde Hecheln. Nicht ohne Grund. Denn Traber ist einer der zehn Menschen, die bei der Abstimmung des SÜDKURIER-Vereinswettbewerbs „Stiller Star“ die meisten Stimmen erhalten haben. Traber sicherte sich mit 156 Stimmen sogar den zweiten Platz hinter Wilfried Schwarz vom RMSV Edelweiß.

„Ich war, zugegeben, ein wenig überrascht. Aber ich wusste ja, weshalb mich meine Kollegen nominiert hatten“, sagt Traber und zeigt sich nach seiner Platzierung bescheiden. „Vor allem, dass ich gleich den zweiten Platz belege, hätte ich nicht gedacht.“

Doch die zweitbeste Position ist in diesem Fall mehr als verdient. Denn es waren gleich drei Vereine, die ihn als stillen Star nominiert hatten und bei denen er auch jeweils seit Jahrzehnten aktiv ist. Einer davon, die Dorfgemeinschaft Hecheln, schildert ihn als Mitglied der ersten Stunde: Er sei und bleibe die Lösung für alle Probleme. Werde er gebraucht, dann sei er sofort zur Stelle, heißt es in dem Text, mit dem er nominiert wurde.

Das gelte auch für den SV Gallmannsweil sowie für die Sunnelöscher Zunft aus Mühlingen. „Beim SV trainiere ich seit knapp 20 Jahren die F-Junioren. Davor habe ich selbst bis ich 40 war aktiv gespielt und bin dem Verein seit jeher treu geblieben“, erzählt Traber, der somit unzähligen Kindern die Grundlagen des Teamsports beibringen konnte. Er stand selbst als Spieler auf dem Platz, bis eine Knieverletzung das nicht mehr zuließ. Doch auch als Trainer habe er nach wie vor große Freude daran, Teil des Fußballklubs zu sein.

Trainer und Grillmeister in einem

Den Verein mit schwarz-gelben Trikots unterstützt er jedoch nicht nur als Trainer. Mal kümmert er sich um den Aufbau der Tische und Stühle im Vereinsheim, mal ist er sogar hinter dem Grill zu sehen. „Die Bratwurst muss schließlich schmecken“, betont er lachend.

Gerade zu dieser Jahreszeit hat er viel zu lachen. Die Fastnacht steht an. „Darauf freue ich mich immer ganz besonders“, sagt Traber, der bereits als Jugendlicher Teil der Sunnelöscherzunft in Mühlingen war. Und gibt es etwas zu reparieren, dann ist er da, erzählt er. Generell sei er handwerklich sehr begabt – als gelernter Mechaniker wenig verwunderlich. „Neu machen und reparieren macht mir einfach Spaß. Ob Tische, Bänke oder auch Bühnen. Ich bereite gerne alles vor“, fügt er hinzu.

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So wie auch innerhalb der Dorfgemeinschaft Hecheln, bei der er schon seit dem Kindesalter tatkräftig mitwirkt. „Meine Eltern haben mich damals mitgenommen, seitdem packe ich auch dort immer mit an.“ Das tue er, indem er beispielsweise das Zelt für das Erntedankfest abholt und dieses aufbaut – bei Wind und Wetter.

„Beim Erntedankfest in Hecheln kommt das gesamte Dorf zusammen. Alle 120 Einwohner sind dabei“, erzählt Traber, der auch den Einsatz seiner Mitmenschen nicht außer Acht lässt: „Wir sind ein kleines Dorf, jeder kennt jeden und jeder hilft jedem. Die Zelte und Tische bauen wir immer gemeinsam auf.“

Hat er einen Lieblingsverein?

Zusammen würde aus seiner Sicht alles besser funktionieren, das sei schließlich ein wichtiges Element des Vereinslebens. Doch wo fühlt er sich am wohlsten? „Mir macht es in allen drei Vereinen großen Spaß“, stellt Traber klar. Eine Präferenz habe er nicht. Stattdessen habe jeder Verein, wie er sagt, „seine eigene Jahreszeit“. Im Oktober sei er voll und ganz auf das Erntedankfest der Dorfgemeinschaft Hecheln fokussiert. Danach konzentriere er sich zusammen mit den restlichen Mitgliedern der Sunnelöscher auf die Fastnacht, bevor es wieder mit den Kids auf den Fußballplatz geht.

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„Beim SV verbringe ich die meiste Zeit. Wir trainieren einmal die Woche und haben am Wochenende meist Spiele oder Turniere“, so Traber. Die Tatsache, dass er durch seine Tätigkeit in den drei Vereinen in Kontakt mit Menschen jeden Alters kommt, freue ihn sehr. „Auf dem Sportplatz bringe ich Kindern das Fußballspielen bei und bei den Narren bin ich in der Regel unter Gleichaltrigen. Das ist eine gute Balance“, sagt Traber.

Er hat noch ein weiteres Hobby

Und wenn er mal nicht auf dem Rasen oder bei Narren zu sehen ist? „Ich bin auch Teil des Imkervereins aus Stockach. Mein Bruder ist Landwirt, daher kenne ich mich in dem Bereich ebenfalls aus.“

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Eine Kombination aus Wissen, Fleiß und Freude an seiner ehrenamtlichen Arbeit sicherten Traber somit den zweiten Platz unter den stillen Stars.