Ab dem 1. Januar 2022 ist der Einsatz von vielen Pflanzenschutzmitteln in Naturschutzgebieten verboten. Dabei ist es egal, ob sie auf chemisch-synthetischer oder biologischer Basis aufgebaut sind oder als Biozid. Zurückzuführen ist das auf eine Änderung des Naturschutzgesetzes des Landes im Juli des vergangenen Jahres. Dieses Verbot gilt sowohl für konventionell als auch für ökologisch wirtschaftende Betriebe ab dem Beginn des kommenden Jahres.

Aus dieser Gesetzesänderung ergeben sich für betroffene Gemüsebauern auf der Höri und in der Gemeinde Moos erhebliche Einschränkungen und Folgen. Laut einer Mitteilung der Gemeinde Moos hat der Mooser Bürgermeister Patrick Kraus deshalb die Initiative ergriffen und einen gemeinsamen Austausch initiiert.

Erste Lösungsansätze

Daran teilgenommen haben: die betroffenen Betriebe, Behörden und Verbände. Konkret ging es in dem Austausch um die aktuelle Situation der Betriebe. Diese sei, so die Mitteilung, aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und diskutiert worden. Gleichzeitig hätten sowohl Vertreter des Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums als auch des Regierungspräsidiums Freiburg bereits erste Lösungsansätze ins Spiel gebracht.

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Als Vertreter des Umweltministeriums war Michael Kretzschmar zu Gast in Moos. Er führte aus, dass für die Gemüsebauern in der Gemeinde seiner Meinung nach durchaus die gesetzliche Härtefallregelung berücksichtigt werden könne. Daraus ergebe sich, dass für sie befristete Ausnahmegenehmigungen erteilt würden.

Manche Mittel sollen vorerst bald wieder erlaubt sein

Derzeit werde eine Positivliste von Pflanzenschutzmitteln auf Ministeriumsebene erarbeitet, die spätestens Ende Oktober 2021 vorliegen soll. Die darin aufgeführten Pflanzenschutzmittel könnten dann im Rahmen der erteilten Ausnahmegenehmigung beim Gemüseanbau eingesetzt werden.

Nach dem Gespräch haben sich die Vertreter des Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums sowie des Regierungspräsidiums Freiburg einen Überblick vor Ort verschafft. Sie besichtigten dabei die im Naturschutzgebiet liegenden Flächen der Gemüsebauern in der Gemeinde, so die Mitteilung.