„Ich habe gesehen, was im Kleinen geht. Jetzt möchte ich mehr bewirken“, sagt Sonali Mhalas-Bartels. Die 52-jährige Frau ist seit fünf Jahren aktive Ortschaftsrätin für die Freien Wähler in Litzelstetten, in diesem Jahr möchte sie auch im Konstanzer Gemeinderat ein Wörtchen mitreden. „Im Ortschaftsrat kann man nicht entscheiden, sondern gibt eher Empfehlungen“, sagt Mhalas-Bartels. Ihre Stimme soll nun mehr Gewicht bekommen. Deshalb hat sie sich bei den Freien Wählern (FW) für die Kommunalwahl am 9. Juni aufstellen lassen.
Ursprünglich ist Mhalas-Bartels in Offenbach aufgewachsen. Aus beruflichen Gründen ist sie vor 20 Jahren nach Konstanz gezogen. „Ich bin also eine Neigeschmeckte“, sagt sie und versucht den Dialekt etwas nachzuahmen. Vergeblich. Sie lacht. „Was ich an Konstanz besonders mag, abgesehen von der tollen Sicht auf den See, ist, dass wir so gut aufgenommen wurden“, sagt sie.
Die gelernte Juristin, die als Referentin für Datenschutz an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) arbeitet, ist über Umwege in die Lokalpolitik gekommen. „Angefangen hat es mit meinen Kindern“, sagt die vierfache Mutter. Sie ist Elternbeiratsvorsitzende und zudem aktiv im Gesamtelternbeirat und setzt sich schon lange für Kinder und Bildung ein. Schnell hat sie gemerkt, dass sie sich noch mehr für die Gemeinschaft einsetzen will. So wurde sie Ortschaftsrätin.
Sie will ein offenes Ohr für alle Konstanzer haben
„Ich gehöre keiner Partei an“, sag die 52-Jährige. Wolle sie auch weiterhin nicht, deshalb sei sie bei den FW, die in Konstanz zu den Vereinen zählen. „Die Freien Wähler vereinen sehr viele Dinge, die in vielen verschiedenen Parteien vertreten sind. Sie engagieren sich vor allem lokal und kommunal“, findet sie.
Auch ihr Mann Albrecht Bartels ist Mitglied des Ortschaftsrates Litzelstetten und kandidiert bei der Kommunalwahl – allerdings für die CDU. Gibt es da am heimischen Esstisch öfter Diskussionen? Mhalas-Bartels lacht. „Ja, wir sind diskussionsfreudig“, sagt sie. Doch durch die familieninternen Debatten sei sie immer in Übung für Auseinandersetzungen.
Stoff für Diskussionen gebe es ja genug – zum Beispiel das Thema bezahlbarer Wohnraum. Viele Familien finden in Litzelstetten, Dingelsdorf, Dettingen und Wallhausen nur schwer bezahlbaren Wohnraum oder Baugrundstücke. Werden sie nicht fündig, ziehen sie weg. Die Folge: Die Grundschulen in den Vororten werden nicht mehr gefüllt.
Aber nicht nur dort drücke der Schuh bei den Konstanzern. Auch die Themen öffentlicher Nahverkehr, Nachhaltigkeit, Auto- und Radverkehr stehen auf ihrer Agenda. „Wir müssen unsere Stadt einwohnerfreundlich gestalten“, findet sie. Sonali Mhalas-Bartels möchte nicht nur eine Stimme für Litzelstetten sein, sondern für ganz Konstanz.