„Mein Tag hat 24 Stunden – genau wie ihrer“, antwortet Andreas Hennemann lachend, als er vom SÜDKURIER auf seine vielen Tätigkeitsfelder angesprochen wird. Der stadtbekannte Rechtsanwalt und ehemalige OB-Kandidat bei der Wahl 2020 sitzt an einem großen Holzschreibtisch in seinem Büro an der Unteren Laube und rührt mit einem goldenen Löffel in einer Porzellantasse.

Hinter ihm hängt ein von ihm selbst gemaltes, blaues Aquarell – es könnte der abstrakte Bodensee sein -, neben der Türe drei eigene schwarz-weiß Fotografien: von der Konstanzer Fahrradbrücke im Nebel, vom Hafen mit der Imperia und von der rechtsrheinischen Uferpromenade. Denn auch die Kunst ist eine seiner Leidenschaften; neben der Juristerei, mit der er seine Brötchen verdient, und seinem ehrenamtlichen Engagement in der Lokalpolitik als stellvertretender Vorsitzender der Konstanzer SPD.

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Dass Hennemann, der bei den Sozialdemokraten bei der diesjährigen Kommunalwahl auf Listenplatz 11 steht, die Stadt und ihre Menschen am Herzen liegt, merkt man nicht zuletzt an den Kunstwerken in seinem Büro. Der Genosse, der bereits seit 2010 der Partei angehört und sich seit 2014 aktiv in Konstanz einbringt, stand dabei bei der letzten Kommunalwahl 2019 nicht auf dem Stimmzettel.

„Bürgerbeteiligung sollte keine Eintagsfliege sein“

Wofür er sich einsetzen will? „Ich möchte, dass sich alle beteiligen“, so Hennemann. „Und zwar nicht nur die Politiker, sondern gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern.“ Letztere gelte es „mitzunehmen“, meint Hennemann – nicht nur bei seltener Gelegenheit, sondern bei möglichst allen Themen. „Bürgerbeteiligung darf keine Eintagsfliege sein“, ist er sicher. Dasselbe gelte für Jugendliche, auch für deren politische Teilhabe will sich der Anwalt, der immer wieder auch beruflich Kontakt mit jungen Menschen hat, einsetzen.

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Ein weiteres Themenfeld, das zu seiner Parteifarbe passt, aber auch ihm ganz persönlich wichtig ist, ist der Wohnraummangel in Konstanz. Für Hennemann sind auch die Folgen des fehlenden Wohnraums nicht außer Acht zu lassen, sieht er doch auch die lokale Wirtschaft in Gefahr, wenn sich beispielsweise Arbeitnehmer in manchen Bereichen keine Wohnung leisten können.

Wie er das schaffen möchte? Durch „gemeinwohlorientierte Politik“, indem man „Bodenspekulation eindämmt“ und sich „die Stadt als Akteur einbringt“. Ferner möchte er auch explizit Wohnraum für Ausbildende schaffen, etwa ein eigenes Wohnheim.

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Kommende Baustellen für die nächste Legislaturperiode sieht der Rechtsanwalt darüber hinaus in den Stadtwerken und dem Umbau der Energieversorgung, dem Thema Verkehr in der Innenstadt und dem Klimawandel. Wegen Letzterem strebe Hennemann „mehr Freizeitflächen“ und den „Umbau von Betonflächen“ an.

Bloße Symbolpolitik (er nennt als Beispiel hierfür den Stephansplatz) sei mit ihm nicht zu machen – es brauche mehr. Er wolle außerdem den Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft fördern und sich deutlich gegen Demokratie- und Verfassungsfeinde – vor allem über eigene Inhalte – abgrenzen.