Antonia Wintersig

Am Dienstagabend war es offiziell: Der Konstanzer Adventsmarkt ist beendet. Diese Nachricht erreichte auch Stephan Alleborn, der das Schuhhaus Haug in der Hussenstraße führt. „Wir waren vorher selbst einmal auf dem Markt“, erzählt er. Die Gestaltung und die Lage im Stadtgarten habe ihm besonders gut gefallen, er habe sich auch auf einen Besuch zusammen mit der Familie gefreut. „Die Absage ist natürlich sehr schade“, sagt er. Man habe sich dann direkt überlegt, wie man die Standbetreiber nun unterstützten könnte.

Stephan Alleborn führt das Schuhhaus Haug in der Hussenstraße.
Stephan Alleborn führt das Schuhhaus Haug in der Hussenstraße. | Bild: Antonia Wintersig

„Wir können uns da auch in die Standbetreiber hineinversetzen“, sagt Stephan Alleborn. Das Schuhhaus Haug habe durch die Pandemie ebenfalls zeitweise schließen müssen. Man wisse daher, wie es ist das Lager voll zu haben, während der Laden geschlossen bleiben muss. Daher habe man die Idee gehabt, den Standbetreibern das Angebot zu machen, auf den Flächen des Schuhhauses Waren der Markthändler auszustellen und zu verkaufen. Bereits am Mittwochabend stellte das Schuhhaus das Angebot auf Instagram. Man habe, als die Idee da war, auch direkt handeln wollen, so Alleborn.

Alleborn: „Eine Stadt, ein Team.“

Das Angebot könne mit jedem Händler, der Interesse hat, individuell abgestimmt werden. Im Schaufenster und auch im Laden selbst könne man Flächen freiräumen, im Fenster ließen sich Waren auch in die Weihnachtsdekoration integrieren. „Für die Besucher ist es dann auch ein Erlebnis“, sagt Stephan Alleborn.

Auch der Hinterhof des Ladens könne entsprechend genutzt werden, hier würde man sich mit den Händlern absprechen und schauen, was möglich ist. „Manchmal muss man einfach machen“, so Alleborn. Man sei kreativ und flexibel. Werbung, beispielsweise mit Aufstellern vor dem Laden und Aufklebern im Fenster würde man natürlich ebenfalls machen. Auch hier können interessierte Standbetreiber selbst kreativ sein.

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Wie laute noch der Slogan vom Treffpunkt Konstanz? „Eine Stadt, ein Team“, sagt Stephan Alleborn. Zusammenhalt unter den Händlern sei in dieser Zeit wichtiger denn je. Mit dem Angebot an die Standbetreiber wolle man dazu nun seinen Beitrag leisten. Er lädt andere Händler dazu ein, sich ebenfalls an der Aktion für die Standbetreiber des Adventsmarkts zu beteiligen.

Stadt arbeitet an Möglichkeiten

Auch die Stadt Konstanz sei bereits dabei, alles rund um Möglichkeiten zur Unterstützung der Standbetreiber abzuklären, so Daniel Hölzle, der Erste Vorsitzende des Händlervereins Treffpunkt Konstanz. Einige Hütten in der Stadt zu verteilen sei eine dieser Möglichkeiten – so, wie es auch schon letztes Jahr geplant war.

Daniel Hölzle, 1. Vorsitzender des Händlervereins Treffpunkt Konstanz.
Daniel Hölzle, 1. Vorsitzender des Händlervereins Treffpunkt Konstanz. | Bild: Bernd Kern/SK-Archiv

Zunächst müssten aber jede Menge Fragen geklärt werden, beispielsweise, ob Händler noch Anspruch auf gewisse Rückzahlungen haben, wenn sie nach dem Markt noch Waren weiterverkaufen, und Ähnliches. Mit Sicherheit sagen könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts, aber man hoffe, bis zum Ende der Woche alles Wichtige abgeklärt zu haben, so Hölzle.

Lebensmittel, die nicht länger gelagert und schnell verkauft werden müssen, stellen ein besonderes Problem dar. Für leicht verderbliche Lebensmittel bestehe die Möglichkeit, in begrenztem Umfang Stände auf den Wochenmärkten am Dienstag und Mittwoch zuzulassen, so Walter Rügert, Pressesprecher der Stadt Konstanz. Viele Standbetreiber hätten auch bereits Möglichkeiten gefunden, um ihre Waren unterzubringen, hier unterstütze die Stadt bei Bedarf mit Beratung und Informationen. An Ideen und möglichen Lösungen mangelt es also nicht. Eine Stadt, ein Team.

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