Petra Rietzler ist keine Frau fürs Rumsitzen und Nichtstun. Lieber packt sie mit an. Das war schon immer so, auch im Job, sagt sie. Und davon hat die 60-Jährige schon viele in ihrem Leben gehabt. Doch nicht nur in der Arbeitswelt will sie mitgestalten, auch politisch engagiert sie sich seit Jahren für die Dinge, die ihr wichtig sind. Das will sie nun auch in den kommenden Jahren für die SPD im Konstanzer Gemeinderat tun.
Aufgewachsen ist Rietzler im Allgäu. Nach dem Abitur ist sie in Konstanz gelandet, als chemietechnische Assistentin bei der Firma Byk-Gulden. Doch das Leben im Labor war irgendwie nichts für sie, in Folge übte sie verschiedene Berufe aus, darunter Fremdsprachenkorrespondentin, später im Betrieb eines Goldschmieds, in einer Werbeagentur und schließlich an der Universität Konstanz.
Corona-Jugend an einem Tisch
Was sie geprägt hat – und auch darin bestärkt, sich selbst noch mehr politisch zu engagieren – sind die vergangenen Jahre. „Ich hatte die komplette Corona-Jugend an einem Tisch“, sagt sie im Gespräch mit dem SÜDKURIER.
Ihre drei Kinder sind heute 24, 23 und 18 Jahre alt, alle wohnen aktuell noch zu Hause. Da seien die vergangenen Jahre schon eine ganz schöne Herausforderung gewesen, meint sie. Doch auch hier sagt sie: „Jammern hilft nicht.“
Nicht zuletzt wegen ihrer Kinder sind ihr die Themen Bildung, Schulen und soziale Gerechtigkeit besonders wichtig. Deshalb setzt sie sich seit Jahren zuerst im Elternbeirat, dann im Gesamtelternbeirat und schließlich auch auf Landesebene ein.
„Es kann doch nicht sein, dass heute immer noch so viel vom Elternhaus abhängt“, so die 60-Jährige. Die, die unter den Tisch fallen, seien vor allem Kinder und junge Erwachsene, die beispielsweise einen schwierigen familiären Hintergrund haben – sei es nun finanziell, wegen sprachlicher Hürden und so weiter.
Soziale Gleichheit und Solidarität
„Ich glaube, dass eine Gesellschaft für alle die Möglichkeiten gut bereitstellen muss und nicht nach Geburt oder Herkunft geordnet werden darf“, sagt die Genossin. Soziale Gleichheit und Solidarität seien eben auch die Werte, die der SPD wichtig seien, weshalb sie 2016 in die Partei eingetreten sei.
In Konstanz gipfelten diese Themen auch beim angespannten Wohnungsmarkt. „Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist das drängendste Problem, dass wir hier in Konstanz haben“, ist sich Rietzler sicher.
Es sei fatal, wenn sich Konstanz zu einer Stadt hin entwickle, in der nur wohlhabende Menschen leben könnten. Deshalb gelte es für sie die wichtigsten Fragen zu klären: Wo wollen wir hin als Gesellschaft? Und wo wollen wir mit Konstanz hin? Die Antworten auf diese Fragen möchte sie zukünftig im Gemeinderat finden.