Bei drei der vier jungen Männern, die bereits am Samstag von der Polizei vorläufig festgenommen worden waren, hat sich der dringende Tatverdacht laut der Mitteilung nicht bestätigt. Sie wurden deshalb wieder freigelassen. "Dennoch stehen sie nach wie vor im Verdacht an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen zu sein", so Polizeisprecher und Staatsanwalt weiter.
Vorläufige Ergebnisse der Obduktion liegen vor
Der vierte aus der Gruppe der am Samstag Festgenommenen - ein 21-jähriger Mann syrischer Herkunft - muss jedoch auf Antrag der Staatsanwaltschaft und auf Anordnung der Bereitschaftsrichterin in Untersuchungshaft in eine Justizvollzugsanstalt. Gegen ihn haben sich "die Verdachtsmomente erhärtet", so die Mitteilung. Er wurde laut dem Staatsanwalt in Singen festgenommen.
Auch der vorläufige Obduktionsbericht liegt nun vor: Demnach sei dem 19-jährigen Opfer ein Stich in den Oberkörper zugefügt worden. Verletzungen an der Lunge und den Blutgefäßen führten zum Tod. Die Ermittlungen nach den Hintergründen der tätlichen Auseinandersetzung, in deren Verlauf der 17-Jährige auf den 19-Jährigen einstach, dauern an. Ein Antanzen oder eine verbale Anmache einer Frau hat es nach Auswertung der bislang vorliegenden Fakten nicht gegeben.
Der 17-jährige mutmaßliche Haupttäter wurde im Stadtgebiet von Konstanz festgenommen. Diese SÜDKURIER-Information bestätigte am Montagnachmittag Andreas Mathy, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Konstanz. Nach Recherchen unserer Redaktion erfolgte auch die Festnahme des Mann syrischer Herkunft in Konstanz, dazu machten Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst aber keine Angaben.
17-jähriger Tatverdächtiger ist vorbestraft
Der 17-Jährige gehörte zu einer bekannten kriminellen Jugendbande, die in Konstanz seit mehr als zwei Jahren im Fokus von Polizei und Staatsanwaltschaft steht. Die so genannte Ermittlungsgruppe Berchen hatte 2015 einige Fahndungserfolge erzielt, zuletzt war es um die Bande eher ruhig geworden. Andreas Mathy, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Konstanz, bestätigte Recherchen des SÜDKURIER, nachdem der 17-Jährige der Jugendbande zugerechnet wird.
Im Juli 2016 stand er bereits wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht, er wurde zu einer Jugendhaftstrafe verurteilt, die aber zur Bewährung ausgesetzt wurde.
Zum genauen Tathergang ermittelt die Polizei weiter, die 50-köpfige Sonderkommission ist weiter aktiv. Im Zentrum steht vor allem die Frage, wie es zum Kontakt zwischen der Gruppe des Opfers und der Gruppe um die beiden Tatverdächtigen kam. Die Frage nach einem Tatmotiv könne erst nach Abschluss dieser Ermittlungen beantwortet werden, erklärte Staatsanwalt Mathy.