Nach wie vor hat die Gemeinde Hohenfels ein großes Interesse, den Fußweg in den Ortsteilen für Alt und Jung sicherer zu machen. Dies teilte die Hohenfelser Gemeindeverwaltung in der jüngsten Gemeinderatssitzung in der Hohenfelshalle mit. Im jetzigen Zustand sei in Liggersdorf die Selgetsweiler Straße ein besonderer Knoten- und Gefahrenpunkt, denn es gibt viel Fußverkehr zwischen den Wohngebieten, der Grundschule, dem Kindergarten und dem Einkaufsladen.
Der Rat hatte das Radolfzeller Ingenieurbüro Freese im Februar dieses Jahres damit beauftragt, den barrierefreien Fußgängerüberweg in der Selgetsweiler Straße zu planen. Allerdings habe, so Bürgermeister Florian Zindeler, das Büro der Gemeinde kürzlich mitgeteilt, dass die Maßnahme nun 25.000 Euro koste, also 7000 Euro mehr als ursprünglich geplant. Dies liege wohl daran, dass derzeit alle Preise für Material so massiv angestiegen sind.
Kosten sorgen im Gremium für miese Stimmung
Die Gemeinderäte waren von der Preissteigerung wenig angetan. Stefan Bezikofer (BLH) fragte, ob man das Projekt nicht um zwei bis drei Jahre verschieben könne, bis die Preise wieder sinken. Elmar Freudemann (FUW) gefiel nicht, dass die Straße dann komplett umgebaut werden müsste und würde die Maßnahme gerne einsparen. Karlheinz Lehmann (FUW) sagte aber, dass man jetzt sofort etwas tun müsse und nicht warten könne. Dies bestätigte Sebastian Schmidt (FUW), da dort so viele Kinder aus dem Neubaugebiet die Straße überqueren.
Zindeler: Nicht weiter verschieben
Florian Zindeler warnte, dass je weiter man verschiebe, eine umso größere Bugwelle erzeugt würde. Es sei darum gut, wenn man Zeichen setze und sich den Themen jetzt sofort widme. Als erste Maßnahme werden darum in Kürze auf dem Asphalt Fußspuren als Überquerungshilfen angebracht.
Des Weiteren will die Gemeinde Hohenfels fünf neue Geschwindigkeitsdisplays beschaffen. Hierfür stimmte der Rat, denn neben baulichen Veränderungen oder Schildern können auch optische Reize zur Reduzierung der Geschwindigkeit beitragen. Momentan verfügt Hohenfels über ein eigenes Display, das mit einer anderen Gemeinde geteilt werde. Im unregelmäßigen Wechsel wird das Display aktuell an unterschiedlichen Stellen und Straßen der Gemeinde Hohenfels eingesetzt. Anwohner berichteten, dass durch das Display eine signifikante Änderung des Fahrverhaltens zu beobachten sei. Im April sei zudem eine Geschwindigkeitsmessung vor der Grundschule in Liggersdorf gemacht worden. Dort gilt Tempo 30 und 70 Prozent aller Fahrzeuge seien zu schnell gewesen. Freudemann schlug vor, an dieser Stelle einen Blitzer aufzustellen, woran die Verwaltung jedoch kein Interesse hat. Die Kosten für die fünf neuen Geschwindigkeitsdisplays liegen bei 10.000 bis 15.000 Euro und können im Haushaltsplan für 2023 vorgesehen werden.
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Ein Geschwindigkeitsdisplay ist fest am Straßenrand installiert und zeigt das exakt gefahrene Tempo an, welches ein präziser Radar-Detektor erfasst hat. So bekommt der Fahrer nicht nur ein direktes Feedback über sein Fahrverhalten, sondern wird durch zusätzliche Farbunterschiede der Anzeigetafel oder eine zusätzliche LED-Textanzeige ermahnt. Beim Fahrer tritt so der sogenannte Gas-vom-Fuß-Effekt ein. Dieser besagt, dass der Fahrer sich observiert und erwischt fühlt, ähnlich dem Effekt von Blitzgerät-Attrappen. Der Vorteil eines Geschwindigkeitsdisplays ist die positive Rückmeldung für den verantwortungsbewussten Verkehrsteilnehmer, lehrt die Pädagogische Verkehrspsychologie.
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