Da sind gute Nerven der Anwohner gefragt. In einer zweijährigen Bauzeit soll die Thaynger Straße im Gottmadinger Ortsteil Ebringen saniert werden. Nicht nur der Belag, sondern auch die Kanalisation und Wasserleitung. Das Großprojekt sieht auch vor, dass im Untergrund der Kreisstraße Leerrohre für den Ausbau des digitalen Netzes sowie Leitungen für Fernwärme zur Verlegung kommen. Dies soll auch die Infrastruktur des 300-Einwohner-Dorfes entscheidend verbessern. Die Pläne stellte Burkhard Raff, Leiter seines von der Gemeinde Gottmadingen beauftragten Ingenieurbüros, in der Einwohnerversammlung in Ebringen vor.
Zwei Jahre Bauzeit
„Die Bauzeit verteilt sich auf die Jahre 2023 und 2024. Es wird zwei große Abschnitte in mehreren Etappen geben“, informierte Raff. Die Straße soll auf 5,50 Meter ausgebaut werden. Zudem ist ein Gehweg von 1,50 Meter geplant. Genauso wie der barrierefreie Ausbau der bestehenden Bushaltestellen samt neuen überdachten Warteständen. Eine weitere könnte eingerichtet werden, sollte es auf der Bus-Verbindung Riedheim – Gottmadingen in Abstimmung mit dem Landratsamt Konstanz einen Halt in Ebringen geben. Die Pläne sehen auch eine Querungshilfe für Fußgänger am Friedhof vor.
Belastetes Material wird teuer
Die Gesamtkosten für die Straßensanierung hat Raff mit knapp 2,8 Millionen Euro kalkuliert. Eine vorsichtige Schätzung. Voraussichtlich werde sich der Landkreis Konstanz etwa 1,28 Millionen Euro an den Ausgaben tragen. Was Raff zuversichtlich stimmt: „Die Kosten für den Tiefbau sind derzeit relativ stabil. Im Gegensatz zur Finanzierung des Hochbaus, die weiter nach oben schnelle. Belasteter Straßenbelag schlage aber negativ zu Buche. „Die Entsorgung ist vor allem durch weite Wege sehr teuer. Wir rechnen mit Kosten von etwa 250.000 Euro“, so Raff. Was dem früheren Straßenbau den Anforderungen entsprochen habe, könne den heutigen Vorschriften und Qualitätsmerkmalen nicht mehr Stand halten.

„Die große Baumaßnahme wird für die Anwohner extrem anstrengend“, stellte Bürgermeister Michael Klinger auf Nachfrage von Bürgern klar. Es werde manche Fahrt über Feldwege nötig sein, um aus dem Ort zu gelangen. Für die Verbreiterung der Straße und das Anlegen von Gehwegen sei auch minimaler Erwerb von privaten Grundstücken nötig. „Wir müssen Gespräche mit an die 20 Eigentümern führen. Das wird sehr intensiv“, betont der Gemeindechef. Er gab sich in der Versammlung zuversichtlich, dass die Verhandlungen allesamt zum Erfolg kommen. „Schon bisher wird eine Teil der Gehwege auf privatem Grund öffentlich genutzt“, argumentiert Klinger seinen Optimismus.
Hochwasserschutz wird verbessert
Die Sanierung der Thaynger Straße soll auch einen weiteren Vorteil für betroffene Anwohner bieten. „Der Hochwasserschutz wird an kritischen Stellen verbessert. Dies erfolgt durch eine bessere Neigung der Straßenführung und den Einbau einer großen Mulde“, führte Burkhard Raff aus.