Von Ruhe kann in Randegg zwar immer noch nicht die Rede sein, aber es ist etwas ruhiger geworden in der Otto-Dix-Straße. Die Landstraße L190, die nach dem berühmten Maler benannt wurde, war bereits 2015 im Tempo herabgestuft worden, allerdings nur nachts zwischen 22 und 6 Uhr. Ziel war damals schon, den Verkehrslärm wenigstens für die Nachstunden zu reduzieren. Doch auch am Tag leiden die Anwohner unter der hohen Verkehrslast.

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Vor allem der Schwerlastverkehr nach Gailingen belastet die Randegger

Rund 7500 Fahrzeuge fahren täglich durch das Dorf. Viele davon haben den Grenzort Gailingen zum Ziel. Besonders der Schwerlastverkehr wird für die Anlieger zu einer großen Belastung: große Lastwagen, die die Supermärkte mit Waren versorgen, Betonmischfahrzeuge, die Baumaterial über den Berg nach Gailingen bringen. Im Minutentakt rauschen die Transporter durch den Ort. Und weil die ehemaligen jüdischen Bürgerhäuser mehrgeschossig nahe an der Straße stehen, werden die Fahrgeräusche noch verstärkt. Je höher die Geschwindigkeit, umso mehr Lärm wird erzeugt. Der Gemeinderat tat sich dennoch zunächst schwer, das Tempo im Ort ganztägig von 50 auf 30 Stundenkilometer runterzusetzen. Erst nach längerer Diskussion über den Lärmaktionsplan gab es eine Mehrheit dafür.

Genehmigung aus Freiburg kommt schnell

Am 29. Juli hat die Gemeinde den Tempo-30-Antrag an das Freiburger Regierungspräsidium gestellt. „Am 26. Oktober kam die Genehmigung“, berichtet Heinz-Dieter Restle vom Bauamt. „Danach ging es relativ schnell, bis die Straßenmeisterei des Landkreises die Schilder aufgestellt hat.“

Gleich beim Ortseingang weist ein Schild die Autofahrer darauf hin, dass hier das Tempo auf 30 km/h gedrossselt wurde. Dadurch soll der ...
Gleich beim Ortseingang weist ein Schild die Autofahrer darauf hin, dass hier das Tempo auf 30 km/h gedrossselt wurde. Dadurch soll der Lärm im Dorf reduziert werden. | Bild: Trautmann, Gudrun

Lärmgeplagte Anwohner bedanken sich

Bürgermeister Michael Klinger traf sich mit Heinz-Dieter Restle vor Ort, um sich von dem Effekt der neuen Beschränkung zu überzeugen. Anwohner hätten sich schon bei der Gemeinde gemeldet und berichtet, dass der Verkehr spürbar leiser geworden sei, erzählt Klinger. Er erinnert sich an ein Dorfgespräch, bei dem zahlreiche Randegger Bürger die hohe Belastung durch den Lärm geschildert hatten. „Der Lärm ist hier ein größeres Thema als an anderen Stellen im Ort“, weiß Klinger und hofft, dass die Dorfbewohner jetzt entlastet werden.

Wie wird die Tempo-Beschränkung kontrolliert?

Von stationären Blitzanlagen hält der Bürgermeister nichts. Er hat beobachtet, dass viele Autofahrer kurz vorher auf die Bremse treten und nach der Anlage wieder Gas geben. „Wir bräuchten mehr mobile Blitzgeräte“, sagt Klinger. Eine gewisse Wirkung zeigten die Smileys. Im übrigen räumt mit der irrigen Annahme auf, die Bußgelder für Temposünden würden Einnahmen in die Gemeindekasse spülen. „Wir sind nicht die untere Verkehrsbehörde wie etwa Singen„, sagt Klinger. „Deshalb gehen diese Einnahmen an den Landkreis.“

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