Stephanie und Sven Kleiner strahlen, der fünf Monate junge Filius Nick schaut dagegen etwas missmutig drein – die junge Rielasinger Familie lässt sich unerwartet von der Gemeinde Gottmadingen ehren. Als 30 000. Besucher in der noch jungen Saison im Gottmadinger Höhenfreibad gibt es einen Blumenstrauß und einen Geschenk-Gutschein. Schon die 10 000. Besucherin kam mit ihren Kindern aus Worblingen. Sie ist genauso wie Stepanie Kleiner vom Kleinspielbereich und Kinderspielplatz angetan. "Auch die Rutschen sind sehr attraktiv", erklärt Stephanie Kleiner. Ins Höhenfreibad geht sie schon aus großer Verbundenheit. "Früher war ich mit meinen Eltern und auch mit meiner Tante hier. Nach dem Neubau ist alles noch viel schöner geworden", schwärmt Stephanie Kleiner. "Es fällt auf, dass immer mehr auswärtige Leute ins Höhenfreibad kommen", verrät Schwimm-Meister Guido Schäfer. Das Badeteam registriere nicht nur Besucher aus Umlandgemeinden, sondern teils von weither, wie aus Sigmaringen.
"Wir machen keine spezielle Werbung für unser Bad. Diese Kosten können wir uns sparen. Es reicht, wenn sich die Badegäste selbst überzeugen, ob es ihnen gefällt. Und dann spricht sich das auch herum", sagt der Gottmadinger Bürgermeister Michael Klinger. "Wir stellen auch fest, dass immer mehr Tagesgäste, wie Familien, zu uns kommen. Das schlägt sich auch positiv auf die Einnahmen nieder", erklärt Klinger, weist aber ausdrücklich darauf hin, dass der Badebetrieb zu großen Teilen aus der Gemeindekasse geschultert werde.
"Wenn es wie derzeit so heiß ist, kommen die Leute schnell zu ein paar tausenden. Herrscht schlechtes Wetter, erscheint auch mal kaum jemand", will Klinger noch nicht genau bewerten, wie die Zahl von 30 000 Besuchern im Vergleich zu anderen Jahren zu diesem Zeitpunkt zu bewerten sei. "Das ist schwierig, weil nach der Generalsanierung des Bades erst die zweite reguläre Saison läuft", betont der Bürgermeister.
Im Freibad Steißlinger See ist sich Bademeister Wolfgang Nutz hingegen sicher, dass das aktuelle Wetter für Besucherrekorde sorgt. "Es ist wahnsinnig viel los. Die Leute kommen immer früher ins Bad", berichtet er. Auch beim Verkauf der Saisonkarten sei die Nachfrage in diesem Jahr ungewöhnlich hoch. Martin Gänsler, Bademeister im Freibad in Hilzingen, freut sich über die zahlreichen Gäste. Bei 26 Grad Wassertemperatur hat der die Heizung in den Becken abgeschaltet. "Zur Zeit haben wir fast jeden Tag vierstellige Besucherzahlen", berichtet er. Im Singener Aachbad ist die Lage entspannt, weiß Birgit Forster von der städtischen Bäderverwaltung. Kurze Regen- und Gewitterschauer am Nachmittag sorgen für schwankende Besucherzahlen. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Leute nur bei strahlend blauem Himmel ins Freibad kommen", sagt sie.
Die Besucherzahlen
- Im Freibad Hilzingen waren dieses Jahr bereits rund 26 000 Gäste.
- Das Aachbad in Singen wurde von etwa 31 000 Gästen besucht.
- Im Naturbad Aachtal in Worblingen sind keine genauen Zahlen bekannt. Aber: "Es ist sehr viel los", weiß Betreiberin Nurhayat Aktas.
- Im Erlebnisbad Engen sind bisher rund 25 000 Badegäste gewesen.
- Am Steißlinger See geht Bademeister Wolfgang Nutz von derselben Zahl aus.