Das Dorffest ist eines der wenigen größeren Feste in der Region, das ohne großes Festzelt auskommt, sondern als Straßenfest gefeiert wird. Am Samstag war das Wetter dafür perfekt: Sonnenschein bei der offiziellen Eröffnung mit vielen Gästen und Vertretern der Polit-Prominenz beidseits der Grenze. Und am Abend recht angenehme Temperaturen, die nicht nur ein geselliges Verweilen in bester Feierlaune im Freien erlaubten, sondern dem einen oder anderen Nachtschwärmer auch Lust auf ein Tänzchen auf der Straße machten.

Am Sonntag dagegen wurde das Dorffest wetterbedingt vorwiegend zur mäßig besuchten Indoor-Veranstaltung: Die Gäste suchten Schutz vor dem Regen in den Beizen und Schöpfen, in denen der Festbetrieb weiter lief. Wer gekommen war, ließ sich aber die Stimmung nicht vermiesen. Da saß man eben in eine Decke gehüllt gut gelaunt in der Chill out Beachzone vor dem Heizpilz.
Ganz so entspannt sahen es die Organisatoren nicht. „Wirklich schade“, so Uwe Unger vom Dorffestkomitee. Er hätte sich wieder einmal zwei schöne Tage für das Festwochenende gewünscht, meinte er, und wies auf die Erfahrungen von 2017 hin, als der Samstag total verregnet gewesen war. „Toll war aber der gestrige Abend mit vielen Gästen und einer wirklich guten Stimmung“, lobte Unger dennoch.
Musik auf drei Bühnen
Zum Dorffest, das jetzt in seiner 23. Auflage gefeiert wurde, kommen auch stets viele Gäste aus der Region. In erster Linie aber ist es ein Fest vom Dorf für das Dorf. Ausgerichtet wird es mit Unterstützung der Gemeindeverwaltung von den örtlichen Vereinen, von Institutionen, Schulen, Kindergärten und Reha-Einrichtungen. Sie sorgen für Speis und Trank, für Live-Musik auf drei Bühnen, für ein attraktives Rahmenprogramm und für ein abwechslungsreiches Kinderprogramm.
Zum zweiten Mal wurde die Ramsener Straße östlich des Ortszentrums zur Festmeile. Der Standort hat sich vor zwei Jahren bewährt. Es gibt zahlreiche Hofflächen, Scheunen und Schöpfe, die sich zu Beizen und Besenwirtschaften umfunktionieren lassen. Außerdem gibt es genügend Raum für die drei Bühnen. Acht Bands und Musikkapellen verschiedener Stilrichtungen und die Rielasinger Show- und Tanzgruppe BoXited wurden für die beiden Festtage verpflichtet.
„Man trifft die Nachbarschaft, eigentlich trifft sich auf dem Dorffest das ganze Dorf, und man kann mit jedem schwätzen“, begründete der Gailinger Joachim Speck, weshalb er so gerne die Festmeile entlang bummelt. Das tun auch stets noch viele gerne, die früher in der Hochrheingemeinde gelebt haben. So galt der Gruß von Bürgermeister Thomas Auer auf der von den Bläserklassen der Hochrhein-Schule und dem Dorffestchor musikalisch begleiteten Eröffnung auch wieder zahlreichen Ex-Gailingern, die extra zum Traditionsfest wieder einmal in die Hochrheingemeinde gekommen sind.
Partnerstadt feiert nicht mit
Weil sie selbst gerade ihr Sachsenfest beging, feierte die Partnerstadt Liebschützberg dieses Mal nicht mit. Liebschützberg ist sonst immer mit einer starken Delegation auf dem Dorffest vertreten. Viel Spaß beim Kinderprogramm hatten zur Freude von Hauptorganisator Henry Schätzle die jüngeren Besucher am Samstag. Bungee-Springen, Flohmarkt, Kettcar-Fahren – da kam bei den Kleinen keinerlei Langeweile auf.

Viel Beachtung fanden an beiden Tagen die Kunst- und Handwerksausstellung, die von Gerold Auer für die Gemeinde erstellte Fotoausstellung „Historisches Gailingen“ und die Up-Cycling-Präsentation „Aus Alt mach Neu“ der BUND-Ortsgruppe. Farbtupfer am Ende der Festmeile waren die Traktoren der Fahr Schlepper-Freunde.
Das Komitee
Die 23. Auflage des Dorffestes war die Premiere für den fast vollständig neuen Vorstand des Dorffestkomitees. Der Vorstand besteht aus Bürgermeister Thomas Auer, Christoph Schneble, Michael Giersch, Sonja Schawalder und weiterhin Uwe Unger, der seit Jahrzehnten für das musikalische Programm verantwortlich zeichnet. Bei der Eröffnung wurden die Leistungen des früheren Vorsitzenden, Altbürgermeister Heinz Brennenstuhl, und seiner Vorstandkolllegen Bernhard Koller, Werner Sieber und Manfred Werner von Brennenstuhls Nachfolger Auer herzlich gewürdigt.