"Wenn ich die Bühne in Plateauschuhen und Lederweste betrete, dann bin ich ein anderer Mensch", sagt Patrick Strobel. Auf den ersten Blick sieht der 47-jährige Bautechniker in seiner Mittagspause auch nicht aus wie ein Rocker. Die Haare zu einem Zopf zurückgebunden, Bärtchen, Jeans, Sweatshirt, Brille und ein freundliches und sympathisches Wesen. Auf der Bühne verwandelt sich Strobel in Paddy, der Rockmusiker, dessen Auftritt bei "The Voice of Germany" so mitreißend war, dass das Publikum klatschte, pfiff und johlte. Die Jury, bestehend aus Samu Haber, Michi Beck und Smudo von den Fanta 4, Mark Forster und Yvonne Catterfeld, zeigte sich, bis auf Catterfeld, begeistert. Strobel sang den Song "Rock'n'Roll" von Led Zeppelin so überzeugend und locker, als hätte er nie etwas anderes gemacht. "Ich komme einfach authentisch rüber", erklärt Strobel seinen Erfolg auf der Bühne. Die vier männlichen Jurymitglieder wollten ihn nach der sogenannten Blind Audition in ihrem Team haben. Die Wahl, in welches Team Paddy gehen wollte, hatte er schon vorher getroffen und gehofft, dass es klappt. Er hatte richtig gerechnet: Fanta 4 hatten als Erste für ihn gestimmt, obwohl Samu Haber sich als Experte für Rockmusik ausgab. "Wir sind Rocker im Herzen, und so ein zartes Pflänzchen wie Dich brauchen wir in unserem Team", sagte Smudo schmunzelnd zur Begründung.

Patrick Strobels Bewerbung für die Castingshow hat eine lange rockmusikalische Vorgeschichte. "Singen konnte ich schon immer, ich habe ein gutes Gehör und Rockmusik ist eine Lebenseinstellung", sagt der 47-Jährige, der mit Frau und zwei Kindern in Aach wohnt. Er hat mit 16 Jahren angefangen, in verschiedenen Bands gespielt, seit vier Jahren singt er in der Rockband "Audesno", die an den Wochenenden mit ihrer 70er-Cover-Rockshow in der Region auftritt. Led Zeppelin, ACDC und Black Sabbath sind seine Rockidole. "The voice of Germany" habe ihn schon immer gereizt, weil die Show einen musikalischen Anspruch habe und niemand vorgeführt werde. "Wenn ich das jetzt nicht mache, mache ich es nie mehr", sagte er sich und bewarb sich erfolgreich. Er hat es nicht bereut. "Ich habe wahnsinnig viel positive Resonanz bekommen, über Nacht kamen bei Facebook über 500 Freundschaftsanfragen", erzählt er. Er habe viel Zuspruch erfahren, viele fanden seinen Auftritt toll und er mache sich die Mühe, die digitale Post zu beantworten. Auch von dem Team der Castingshow weiß er nur Positives zu berichten: "Das sind extrem tolle Leute und ich habe bei den Coaches, was Stimme und Performance angeht, echt was gelernt." Nicht nur er, sondern auch seine Band profitiert von den Auftritten im Fernsehen: Sie werden jetzt auch außerhalb der Region gebucht. Die Teilnahme bei der Castingshow sei für ihn ein echter Gewinn, und sein Umfeld habe ihn voll unterstützt. Nicht zuletzt sein Arbeitgeber Takeda, bei dem er als technischer Bauleiter für die Fernsehaufnahmen unbezahlten Urlaub bekommen hat.

 

So geht's weiter

In der Musikcastingshow "The Voice of Germany" geht es nach den Blind Auditions, bei denen sich die Coaches "blind" für die Teilnehmer entscheiden, diesen Sonntag um 20.15 Uhr auf SAT.1 für Patrick Strobel in die Battles gegen Meike Hammerschmidt. Am Ende der Battles gehen zehn Talente pro Team in die nächste Runde. Mit seiner Band Audesno spielt Strobel unter anderem am Samstag, 9. Dezember um 20 Uhr im Bürgerhaus in Talheim bei Leibertingen.