Das Archäologische Landesmuseum (ALM) bringt Gladiatoren nach Eigeltingen. Ergänzend zur derzeitigen Sonderausstellung „Gladiatoren – Helden des Kolosseums“ soll es eine Freiluft-Veranstaltung auf dem römischen Gutshof bei Eigeltingen geben. Doch was ist da geplant? Eine Informationsveranstaltung für die Öffentlichkeit im Eigeltinger Ratssaal sollte Aufschluss geben. Mit dabei waren auch die Mitglieder des Fördervereins Römischer Gutshof. Viele von ihnen waren beim Aufbau der Anlage dabei und pflegen sie. Schon in der Vergangenheit fanden auf dem Gutshof Veranstaltungen statt. Dazu gehören nicht nur Führungen, sondern beispielsweise auch eine römische Weinprobe. Zudem besuchten die Vereinsmitglieder auch andere römische Anlagen. „Wir würden uns freuen, wenn der Funke der Begeisterung für die Römer und unsere Anlage auf andere überspringt“, erklärt der Vorsitzende Ewald Halder, der sich von der jüngsten Veranstaltung auch neue Mitglieder erhofft.

Die Mitglieder des Fördervereins werden bei der Freiluftveranstaltung auch tatkräftig mitwirken, zum Beispiel bei der Bewirtung. Auch Kreisarchäologe Jürgen Hald kennt die Freiluftanlage und ihren Werdegang gut. Er wird die wissenschaftlichen Fakten bei der Freiluftveranstaltung dem Publikum näher bringen. Ebenso wird Felix Hillgruber, Kurator am ALM, wissenschaftliche Fakten über Gladiatoren interessant und humorvoll für das Publikum aufbereiten. Denn er ist der Fachmann für Gladiatoren und kennt interessante Geschichten rund um die gefürchteten römischen Kämpfer, wie er auch beim Museumstag sowie bei Führungen und anderen Veranstaltungen schon bewiesen hat. Dabei scheut er auch keine Mühen. So wird er im Rahmen der Freiluftveranstaltung das Fitnessprogramm der Gladiatoren ebenso ausprobieren wie deren Ernährung.

Für eine lebendige Veranstaltung sorgt auch Patrick O. Beck. Der Schauspieler vom Konstanzer Theater entwickelt nicht nur in enger Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern ein Drehbuch, das aufzeigt, wie Gladiatoren lebten, er wird auch selbst bei den entwickelten Szenen mitspielen und die Statisten einweisen. Er versprach auch überraschende Wendungen im Stück. Einige hätten sich schon bei ihm und Stephanie King, die für die Öffentlichkeitsarbeit am ALM zuständig ist, gemeldet. Wer Interesse hat, eine Statistenrolle zu übernehmen, könne sich aber noch bei King melden. Sie hat auch die letzte Veranstaltung dieser Art gefilmt und online gestellt. Damals wurde auf dem Grabhügel Heidenbühl gespielt. So werden die Ausgrabungsstätten des Landkreises in ein ganz neues Licht und ins Bewusstsein der Menschen gerückt, sagt sie. „Durch fiktive Elemente soll das Theaterstück amüsant und unterhaltsam werden“, versprach Patrick O. Beck. So könnte die Schwellenangst vor dem Thema Geschichte überwunden werden, waren sich die beiden einig.

Das Museum Open-Air ist im Förderprogramm „Freiräume“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg aufgenommen. Dadurch sollen bestehende Kulturorte für eine neue Nutzung geöffnet werden und auch der ländliche Raum soll gestärkt werden. Ein realer Fundort wird zur Bühne, so soll die Vermittlung von wissenschaftlichen Fakten Spaß machen. „Die Geschichte archäologischer Fundorte wird zum Leben erweckt und die Vergangenheit für alle greifbar gemacht“, erklärte Stephanie King. Wo so viele Menschen von Gemeinde über Verein und Kreisarchäologe bis zu Wissenschaftlern und Schauspielern engagiert zum Gelingen beitragen, da kommt sicher ein toller Abend zustande.