Kaum einer redet gerne über Beerdigungen, doch gerade heute, wo es so viele unterschiedliche Bestattungsformen gibt, ist es wichtig, sich zu informieren. Diese Chance bot eine Interessengemeinschaft von vier Frauen in Heudorf der Öffentlichkeit. „Wir wollen eine pflegeleichte, aber doch individualisierte Möglichkeit zu Trauern auf dem Heudorfer Friedhof schaffen“, erklärte Maria Werner. Schon seit vielen Jahren suchen vor allem Mitglieder des Förderverein Dorfgemeinschaft eine solche Lösung. Sie heißt gärtnergepflegte Grabanlage. Dafür musste ein Gärtner gefunden werden, der einen solchen Bereich im Friedhof über Jahrzehnte pflegt. Gärtner Arnulf Hosch und Steinmetz Frank Teufel haben nicht nur die Idee einer solchen Anlage vorangetrieben, sondern auch in Tuttlingen, Emmingen und Liptingen bereits umgesetzt. „Garten der Hoffnung“ nennen sie ihr Konzept.

In der als Garten konzipierten Anlage gebe es klar gekennzeichnete Gräber. Die Pflege werde über die Genossenschaft Württembergischer Friedhofsgärtner abgesichert und sei somit auch bei Insolvenz oder Tod der Unternehmer sicher. Vor der Bestattung kann ein Platz und dessen Pflege für die Liegezeit bezahlt werden. In einer Stele in der Erde können die Urnen von bis zu drei Familienmitglieder beerdigt werden. Doch auch Erdbestattungen sind möglich. Die Fachleute erklären, wenn die Grabpflege gesichert sei, wünschten sich viele eine Erdbestattung. Anders als in anonymisierten Grabfeldern oder bei einheitlichen Beerdigungsformen wisse jeder Trauernde genau, wo sein Angehöriger liegt und könne dort auch etwas ablegen. „Der Garten der Hoffnung verbindet traditionelle Werte mit den heutigen Bedürfnissen an eine Grabanlage“, sagt Hosch. Die Zahl der Interessenten an diesem Modell steht noch nicht fest, doch Interesse ist da. Anfang Mai werden Fragebögen ausgewertet, auf denen die Heudorfer ihre bevorzugte Bestattungsform angeben können. Die Ergebnisse werden an die Eigeltinger Verwaltung weitergegeben.