Das Datum steht und die Einrichtung läuft auf Hochtouren: Am 1. April 2021 geht es im Urweltmuseum in der Schlosstorkel in Bodman los. Viele Fossilien sind bereits in das historische Gemäuer eingezogen und Museums-Chef Rolf Hauff setzt sie momentan mit Hilfe der Elektrofirma Zappe ins richtige Licht. Die großen Saurier sollen gut zur Wirkung kommen.
Ein Ichthyosaurier und die Nachbildung eines Hauffiosaurus sind jeweils mehrere Meter lang und liegen bereits auf speziell angefertigten Holzpodesten. Unter den Dachschrägen im ersten Stock hängen leere Rahmen, die noch auf ihren Inhalt warten: Rekonstruktionen, die darin beleuchtet werden.

„95 Prozent der Ausstellungsstücke sind bereits da“, sagt Hauff. Er erklärt, dass momentan neben der Beleuchtung auch die Didaktik entwickelt werde. Das Museumskonzept sehe vor, dass Originale und Rekonstruktionen zu sehen sein werden. Hauff beschreibt es als „eine einmalige Gegenüberstellung“.

Kinder dürfen selbst Ausgrabungen machen
Auch der Eingangsbereich und Museums-Shop im Erdgeschoss sind schon vorbereitet. Zudem warten riesige Ausstellungsstücke verhüllt in der großen Halle mit der Torkelpresse darauf, an ihren Platz zu kommen. Ein kleiner Kinoraum hinten wäre schon für den Einsatz fertig. Dort sollen die Besucher an einem Touchscreen selbst wählen können, welche Art von Präsentation sie sehen möchten, erklärt Hauff.

Und etwas ganz Besonderes für Kinder ist schon weit fortgeschritten: In einem fast raumgroßen Sandkasten liegen die Fossiliennachbildungen, die bald bedeckt und für die Ausgrabung bereit gemacht werden. Die jungen Besucher können dann selbst Urzeitwesen freilegen und zu Forschern werden.
Und was fehlt sonst noch?
Das Personal, zum Beispiel. Die Suche werde bald beginnen, sagt Hauff. Es werde dann von den Bewerbungen abhängen, wie sich das Personal in Voll- oder Teilzeit aufteile. Was auch noch kommt, sind ein Fahnenmast außen und Stelen. Denn bisher sieht die Torkel von außen noch aus wie immer und ist noch nicht als künftiges Museum erkennbar.

Parken und Anfahrt mit dem Bus
Zur Anfahrt und der Parksituation gibt es bereits seit Längerem Gespräche. Vor Ort steht eigentlich kein Parkraum zur Verfügung und ein großes Ziel der Gemeinde ist es ohnehin, den Parksuchverkehr aus Bodman herauszuhalten. Eine Lösung mit dem öffentlichen Nahverkehr sei in Arbeit: Die Besucher sollen auf dem Weilerkapellen-Parkplatz am Ortseingang parken und von dort mit einem halbstündlich fahrenden Bus zum Museum gelangen, erklärt Hauff.
Nur eine kleine Unsicherheit schwebt noch über allem: „Ich bin gespannt, wie die Corona-Vorgaben im April sind“, sagt Hauff. Er lasse davon aber nicht drausbringen – die Vorbereitungen laufen normal weiter. Er ist auch dankbar für alle Unterstützer und Sponsoren, da es keine staatliche Unterstützung gebe.
Saisonbetrieb
Das Urzeitmuseum Bodman eröffnet 2021. Es wird vom 1. April bis 31. Oktober geöffnet haben. Es ist in dieser Zeit immer von Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr vorgesehen. Die Internetseite führt bereits Preise auf. Erwachsene zahlen sieben Euro Eintritt, Schüler und Studenten vier Euro, Kinder ab einem Alter von drei Jahren zwei Euro. Es gibt auch Gruppenpreise oder Ermäßigungen für Personen mit Schwerbehinderung. Es wird auch Führungen in Kombination mit einer Filmvorführung „Lebendige Urwelt“ geben.
Infos im Internet:
http://www.urweltmuseum-bodman.de