Die vergangenen zwei Tage war er immer wieder zu hören, der Transporthubschrauber vom Typ Sikorsky CH 53 der Luftwaffe. Vom Hubschraubergeschwader 64 aus Laupheim war er entsendet worden, um Spezialkräfte der Bundeswehr in die Höhe von 3500 Metern zu bringen, damit sie ihre Fallschirmsprungtechnik trainieren konnten. Zuständig für die Aktion war das Ausbildungszentrum "Spezielle Operationen" in Pfullendorf. Seit Jahren proben Einheiten der Bundeswehr Fallschirmsprünge in Bodman über Wasser und über Land. Dieses Mal waren Soldaten der militärischen Spezialeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) aus Calw dabei sowie Springer des Hubschraubergeschwaders 64 und Aufklärungskräfte der Fallschirmjäger.
"Wir haben 250 Personen trainiert", berichtet Alexander Spoida, Stabsfeldwebel im Ausbildungszentrum. Über dem See sei das Notsprungverfahren mit automatischer Auslösung des Fallschirms geprobt worden. Was soviel bedeutet, dass der Fallschirmspringer über Wasser nicht selbstständig den Fallschirm öffnen kann, sondern dass dieser sich automatisch öffnet, sobald er springt. Über Land hingegen löst der Fallschirmspringer in einer Höhe zwischen 1000 und 1500 Meter selbst den Fallschirm aus. Auch Tandemsprünge wurden geübt. "Manchmal ist es notwendig, dass unsere Einsatzkräfte Ärzte, Sprengstoffexperten oder andere Spezialisten in Gebiete bringen müssen", klärt Spoida auf. Mit und ohne Gepäck. Und auch das werde geprobt. Manche der Soldaten hatten wegen des Sprungtrainings extra ihren Urlaub unterbrochen, um daran teilnehmen zu können. Oberstabsfeldwebel Hans Klocker war mit seinem kleinen, mobilen Tower, einem mit Funkgeräten ausgestatteten Bus, ständig mit dem Hubschrauberpiloten in Kontakt. Der Pilot musste sich allerdings vor jedem Start eine Freigabe der zuständigen Flugsicherung aus Zürich einholen.
Spezielle Operationen
Das Ausbildungszentrum "Spezielle Operationen" in Pfullendorf führt als zentrale Ausbildungseinrichtung die lehrgangsgebundene Ausbildung für die nationalen Spezialkräfte durch und bildet darüber hinaus Spezialkräfte im internationalen Bereich aus. Ausbildung und Training erfolgen beim Sanitätsdienst, Schießlehre, Überleben und Verhalten in Gefangenschaft sowie Fallschirmsprungeinsatz.